Reise ins Universum
Planetarium Orionis von Snøhetta
Planetarium Orionis in Douai, © Jad Sylla
In der nordfranzösischen Stadt Douai liegt das Planetarium und Observatorium Orionis von Snøhetta. Die elliptische Form der kulturellen Einrichtung ist von der kontinuierlichen Bewegung der Sterne inspiriert.
Die Außenhülle besteht aus einer Holzfassade und einer Vorhangfassade aus Stahl-Brise-Soleils. © Jad Sylla
Bewegte Fassade
Der Entwurf zeichnet sich durch eine zusammenhängende, von Kurven gekennzeichnete Struktur aus. Die spiralförmig nach oben verlaufende Außenhülle besteht aus einer Holzfassade und einer Vorhangfassade aus Stahl-Brise-Soleils. Zwei Kuppeln, in denen sich das Observatorium und ein Projektionsplanetarium befinden, krönen das Gebäude. Die Kuppel des Projektionsplanetariums ist mit einer hellgrauen PVC-Membran bedeckt.
Barrierefreier Ausstellungsrundgang
Raumhohe Glasfenster sorgen für einen lichtdurchfluteten Innenraum. Elemente aus Holz und Stahl durchbrechen den White-Cube-Charakter im Eingangsfoyer und in den weitläufigen Ausstellungsbereichen. Eine Rampe führt die Öffentlichkeit an bestimmten Terminen barrierefrei durch die Ausstellungsräume bis hin zum Projektionsplanetarium mit Platz für 130 Personen.
Im Projektionsplanetarium wird der Sternenhimmel möglichst originalgetreu wiedergegeben. © Jad Sylla
Kuppel als Projektionsfläche
Das Innere der großen Kuppel dient als Projektionsfläche für die Wiedergabe eines möglichst originalgetreuen Sternenhimmels. Hier werden verschiedene Filme zum Thema Astronomie in einer Bildauflösung von 10 K präsentiert. In der kleineren Kuppel gegenüber befindet sich die Sternwarte. Forschende betrachten hier mit Hilfe eines CDK-Teleskops nahe Objekte wie den Mond oder Planeten, aber auch entferntere Objekte wie Sterne oder Galaxien.
Die begrünte Terrasse dient als ruhiger Rückzugsort. © Jad Sylla
Nachhaltiges Konzept
Bei der Konzeption des Planetariums spielte Nachhaltigkeit eine besondere Rolle. Neben einem mit wildem Gras bepflanzten Dach, findet sich im Inneren eine begrünte und verglaste Terrasse. Die kleine Oase ist von allen Innenräumen aus sichtbar und dient als ruhiger Rückzugsort. Die Bodenheizung in den Ausstellungsräumen wird durch Erdwärme gespeist. Sie sorgt im Winter für die Beheizung des Gebäudes und im Sommer für die Kühlung. Darüber hinaus sind Sensoren an mehreren Öffnungen installiert, die eine natürliche Belüftung der Räumlichkeiten ermöglichen. Um den CO2-Fußabdruck klein zu halten, bevorzugte Snøhetta Materialien aus der Umgebung.
Architektur: Snøhetta
Bauherr: Douasis Agglomeration
Standort: Douai (FR)
Tragwerksplanung: CET Ingénierie
Umweltingenieur: Impact Conseil et Ingénierie
Akustikplanung: Studio Dap
Landschaftsplanung: Atelier Silva Landscaping and Snøhetta