Picknick unterm Holzdach: Modulare Elektrotankstelle von Cobe
Foto: Rasmus Hjortshøj / COAST
Prägendes Element ist die hölzerne Dachkonstruktion, deren Grundmodul an einen Baum erinnert: Die Stützen sind aus jeweils acht Brettschichtholzelementen zusammengesetzt, an die sich Kragträger anschließen und oben eine quadratische „Baumkrone“ bilden. Je nach Situation lassen sich aus den Modulen kleinere oder größere Dächer zusammensetzen. Mit teils offenen, teils geschlossenen dreieckigen Feldern bietet das Dach Schutz und Schatten, lässt jedoch an einzelnen Stellen Licht hindurch. Auf den begrünten Dachflächen können Photovoltaikelemente platziert werden, die Strom in die Ladesäulen einspeisen.
Nicht nur das Auto soll seine Batterien aufladen, sondern auch die Reisenden, so der Grundgedanke der Architekten. Daher bieten die Elektrotankstellen neben Ladesäulen auch Sitzmöglichkeiten in begrünter Umgebung.
Passend zu der Bauaufgabe, Infrastruktur für eine saubere Energie zu schaffen, wurde auf eine nachhaltige Bauweise geachtet: Zum einen kamen nur zertifizierte Materialien zum Einsatz, zum anderen können alle Bauteile so zerlegt werden, dass sie wiederverwendet werden können.
Insgesamt 48 Elektrotankstellen sollen nach diesem Konzept an skandinavischen Autobahnen entstehen. Die erste Station wurde im Sommer 2019 in der dänischen Stadt Fredericia eröffnet (siehe DETAIL 1-2.2021). 2020 folgten weitere Ladestationen in Aarhus und auf der Halbinsel Knudshoved (siehe Fotos unten). Während das Dach in Fredericia aus zwölf Modulen mit rund 400 m2 Dachfläche besteht, wurden bei den anderen beiden Elektrotankstellen freistehende Einzelmodule realisiert.