05.10.2010

Peripherie2 - Cyberabad

Die Ränder von Städten in Schwellen- und Entwicklungsländern gehören zu den Schlüsselorten der Stadtentwicklung des 21 Jahrhunderts: Peripherie. Die Architekturgalerie am Weißenhof zeigt in ihrer Ausstellung „Peripherie 2 – Cyberabad“ die indische Stadt als paradigmatischen Ort städtischen Wandels in der Peripherie und vermittelt dem Besucher einen Eindruck der Vielschichtigkeit, Dynamik und weltweiten Verflechtung.

In den nächsten 20 Jahren wird die Erdbevölkerung um 2 Milliarden Menschen wachsen, die städtischeBevölkerung in Entwicklungs- und Schwellenländern wird sich verdoppeln. Täglich entstehen in Asien 20.000 neue Wohnungen und 260 km neue Straßen. China und Indien sind Schwerpunkte dieser Entwicklung, die beiden größten Länder sind erst zu 45 bzw. zu 35 Prozent urbanisiert; der Ressourcenverbrauch dort wuchs in den letzten 10 Jahren um bis zu 70%. Die Problematik des Städtewachstums wird damit zu einem essentiellen Thema nachhaltiger Entwicklung. Urbane Peripherien sind dabei Schlüsselzonen - Städte wandeln sich am schnellsten an ihren Rändern.
Zwölf großformatige Panoramafotografien zeigen Momentaufnahmen der Entwicklung von vier exemplarischen Orten im Stadtteil Cyberabad aus den Jahren 2005, 2007 und 2009.
Panoramen sind mit Walter Benjamin „Aquarien der Vergangenheit und der Ferne“. Ihr „alles sehender Blick“ lädt die Besucher ein, sich in den Vergleich einzelner Situationen zu vertiefen sowie Veränderungen und Entwicklungsschritte zu entdecken. Ergänzendes Kartenmaterial, Texte und Fotografien ermöglichen eine analytische Betrachtung und geben Anlass zu einer Reflektion des Geschehens.

Die Ausstellung zeigt Zwischenergebnisse des Projektes "Landscape of Surprise" von Peter Gotsch und Susanne Kohte. In diesem Projekt untersuchen die Autoren seit fünf Jahren Cyberabad in regelmäßigen Abständen.

"Ziegenherde und Informationstechnologie" (Am Stadtrand von Hyderabad entsteht derzeit eine neue Stadtlandschaft aus Bürokomplexen und Straßenmärkten, Hochhäusern und Ziegenherden, großen Apartmentsiedlungen und Hüttenlagern, riesigen Werbetafeln und Tempeln, Villen und alten Dörfern, geschmückten Geschäftshäusern und Slums.) (Text aus Gotsch, Kohte 2007) (Peter Gotsch, 2007)

Eröffnung der Ausstellung mit einem Vortrag der Autoren und Kuratoren
Susanne Kothe und Peter Gotsch
am 6. Oktober, 19 Uhr
Vortragssaal Neubau II,
Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
Am Weißenhof 9, 70191 Stuttgart

Öffnungszeiten
7. Oktober bis 21. November 2010
Dienstag bis Samstag 14.00 – 18.00 h
Sonntag 12.00 – 17.00 h
Eintritt frei

architekturgalerie am weißenhof
Am Weißenhof 30
D-70191 Stuttgart

Weitere Informationen

"Baustellen um den Cyber-Tower" (Der 1998 gebaute "Cyber-Tower" - Trendsetter des Technologiebooms - wurde bald zum Wahrzeichen des neuen Hyderabad.) (Paul Dietrich, 2009)

„Visionen und Realitäten“ Ein Plakat des Apartmentprojektes Lanco Hills über den Ständen von Straßenhändler in Cyberabad (Peter Gotsch, 2007)

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