Perforierter Vorhang aus Stahl: Academy House in London
Foto: Matt Livey
Quer durch das Zentrum Londons verläuft die Oxford Street, die als eine der berühmtesten Einkaufsstraßen der Stadt gilt. In den Erdgeschossen öffnen sich zahlreiche Geschäfte, während die Obergeschosse vorwiegend als Büros genutzt sind. In diese Typologie fügt sich auch das von John Robertson Architects neu konzipierte Gebäude ein.
An einer Ecksituation neben einer Vielzahl an Baudenkmälern befindet sich das Academy House. Es stammt im Kern aus den 1980er-Jahren und blickt auf eine spannende Geschichte mit Kinos, Clubs und Musik zurück. Abgeleitet von der breiten Palette an Materialien der Umgebung sollte auch die Umgestaltung des Academy House eine abwechslungsreiche Mischung aus Farben und Formen aufweisen.
Material- und Farbkonzept
Neben raumhohen Verglasungen verlaufen horizontale Flächen über die Fassade, verkleidet mit profiliertem Terrakotta. Der leuchtend blaue Farbton kommt durch eine Glasur aus Kobalt, rotem Eisenoxid und Titan zustande. Die so entstehende glänzende Oberfläche soll besonders langlebig und wetterfest sein.
Im Eingangsbereich hat die Künstlerin Catherine Bertola ein Kunstwerk aus profiliertem Stahl geschaffen. Die ornamentalen Muster zitieren Bühnenvorhänge, wie sie früher in den Theatern der Oxford Street hingen.
Der Innenraum zeigt sich in einer industriell anmutenden Ästhetik mit neutralen Farbtönen: weiße Anstriche neben grauem Sichtbeton.
Nachhaltigkeitsaspekt
Vorhandene Elemente zu retten und in den Entwurf miteinzubeziehen war den Architekten ein maßgebliches Anliegen, daher behielten sie etwa 80% der Primärstruktur bei. Außerdem wurden natürliche Materialien wie Terrakotta verwendet und ein Energiesparsystem konzipiert. Diese nachhaltigen Aspekte verschafften dem Projekt eine Auszeichnung mit dem Breeam Excellent Zertifikat.