Pâtisserie in Karlsruhe von NoBLå

Für die Gestaltung der Pâtisserie Ludwig in Karlsruhe entwarfen NoBLå bunte Räume, die einerseits einen passenden Rahmen für die Produkte bieten und anderseits die Kunden ins Innere locken sollen.

Die Räumlichkeiten der Pâtisserie umfassen eine Anrichte mit etwa 12 m² und einen Verkaufsraum mit knapp 26 m². Letzter öffnet sich über große Glasflächen zur Straße. Der Eingang ist zur Straße schräg eingerückt und schafft so eine kleine Vorzone, bevor man den Laden betritt.

Rosafarbene Spanplatten

Ein Blickfang im Innern sind die roséfarbenen, aus beschichteten Spanplatten gefertigten Verkaufsregale, die vom Boden bis zur Decke reichen und eine Raumnische ausbilden. Ihre Rundbögen gehen scheinbar nahtlos in die weiß gehaltene Decke über und verwandeln den Verkaufsraum in ein spielerisch anmutendes Raummöbel. Ein weiteres Regalelement findet sich in die Wand eingelassen hinter der Theke und dient als Brotregal. Hinzu kommen verbaute Bildschirme in der gleichen Farbe, in dem die Produkte aufgelistet sind.

Gelungener Material- und Farbmix

Der vorhandene Material- und Farbmix soll laut NoBLå die angebotenen Produkte wie Macarons, Törtchen oder Pralinen innenarchitektonisch abbilden. Deutlich wird das an der Verkaufsfläche. Der obere Teil dient als Arbeits- und Präsentationsfläche und ist aus Corian gefertigt. Das monolithisch-skulpturale Erscheinungsbild weist eine klare Struktur auf, mit der die Produkte gerahmt werden. Einen lebendigen Kontrast dazu bildet der Sockel aus handgefertigtem Terrazzo.

Der obere Teil der Verkaufsfläche dient als Arbeits- und Präsentationsfläche und ist aus Corian gefertigt. © Martin Baitinger

Boden und Wände sind in einem neutralen Grau gehalten, um den Farben, Formen- und Texturenreichtum der Pâtisserie stärker zur Geltung zu bringen. Dazu wurde der Boden mit Fliesen aus Feinsteinzeug versehen, während die Wände mit einem Mineralspachtel daran angepasst wurden. Das Ganze bildet ein homogenes Ganzes und erzeugt ähnlich wie beim roséfarbenen Verkaufsregal einen nahtlosen Übergang. 

Zwischen neutral und expressiv

Zum Ambiente tragen auch die quadratischen Wandfliesen hinter der Theke bei. Sie sind größtenteils in Weiß gehalten, werden aber durch blaue und rosafarbene Fliesen unterbrochen. Die Dialektik zwischen homogenem Hintergrund und spielerischem Mosaik verdeutlicht einmal mehr den gestalterischen Ansatz von NoBLå, mit dem die Planer eine feine Balance zwischen neutralem Rahmen und expressiver Bildhaftigkeit wahren.