Ost und West: Deutsches Design 1949-1989

Das Möbelmuseum Wien zeigt in der Sonderausstellung „Deutsches Design 1949­-1989. Zwei Länder, eine Geschichte“ anhand von über 300 Objekten die Unterschiede und Gemeinsamkeiten des Designs der ehemaligen DDR und BRD.

Blick in die Ausstellung „Deutsches Design 1949­-1989. Zwei Länder, eine Geschichte“, © SKB

Deutsche Designgeschichte

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erlangte das deutsche Design durch Bauhaus und Werkbund weltweite Anerkennung. Doch mit der Teilung des Landes 1949 in Ost- und Westdeutschland entwickelten sich Design und Alltagskultur getrennt voneinander weiter. Die Schau, die bereits im Vitra Design Museum und im Kunstgewerbemuseum in Dresden zu sehen war, präsentiert Neuentdeckungen und Raritäten der deutsch-deutschen Designgeschichte der Nachkriegszeit und verdeutlicht, wie eng Design und Zeitgeschichte, Alltagskultur und weltpolitischer Kontext zu dieser Zeit verknüpft waren.

Unter den ausgestellten Exponaten finden sich ikonische Möbel und Leuchten, bekannte Grafiken von Doris Casse-Schlüter oder Otl Aicher sowie typische Beispiele der Inneneinrichtung aus beiden Ländern. Das sogenannte „Senftenberger Ei“ von Peter Ghyczy aus dem Jahr 1968 zeigt, dass die deutsche Designgeschichte in dieser Zeit nicht immer streng getrennt verlief. Der futuristische Sessel wurde mit kleinen Abweichungen sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland produziert.

Rudolf Horn und Eberhardt Wüstner, MDW-Montagemöbel, 1967, © Archiv Rudolf Horn, Foto: Friedrich Weimer, Dresden

Strikte Trennung der Systeme

Doch der Bau der Berliner Mauer 1961 machte es Unternehmen unmöglich, grenzüberschreitend zu arbeiten und sorgte für eine strikte Trennung der konkurrierenden Systeme. Während sich in der BRD Möbel und Automodelle zu Statussymbolen entwickelten, wurde in der DDR im Sinne der sozialistischen Planwirtschaft gearbeitet und darauf geachtet, erschwingliche Produkte für die breite Masse hervorzubringen. Besucher erwartet ein Blick auf eine Vielfalt an Entwurfsstilen und Haltungen sowie auf weniger bekannte Kapitel deutscher Designgeschichte.