Olympisches und Paralympisches Museum in Colorado eröffnet
Foto: Jason O. Rear
Anoidisierte Aluminiumpaneele – jedes individuell in Form und Größe berechnet – überlappen sich zu einer Hülle, die sich um die innere Struktur des Olympischen und Paralympischen Museums wölbt. Das Entwurfskonzept übersetzt die Ästhetik des Sports in eine aerodynamische Formensprache, die sich auch in der Raumorganisation wiederfindet: Besucher*innen werden auf einer Abwärtsspirale durch die Galerie geführt. Diese Abwicklung ermöglicht einen barrierefreien Besuch des Museums.
Auch Details wie taktile Leitsysteme, besonders glatte Böden für das leichtgängige Rollstuhlwenden oder extra breite Flure zeugen von einer integralen Berücksichtigung mobilitätseingeschränkter Personen. Diller Scofidio + Renfro zogen dafür Sportler*innen der paralympischen Teams zur Entwurfsberatung hinzu.
Neben 1900 m 2 Ausstellungfläche auf drei Geschossen finden in dem Gebäude Räume für die Museumspädagogik und multifunktionale Veranstaltungsräume Platz. In einem Saal für 130 Zuschauer*innen lassen sich zwei Sitzreihen entfernen, sodass dort beispielsweise das gesamte paralympische Hockeyteam im Rollstuhl Platz findet.
Betreten wird das Museum durch eine Lobby, die die volle Gebäudehöhe einnimmt. Vier Balkone in verschiedenen Höhen geben einen ersten Blick auf die Ausstellung frei und verhelfen den Besucher*innen in der Galerie zu leichter Orientierung.
Den Auftakt des Museums bildet ein Platz, der nach Norden von einem Nebengebäude mit Café und Räumlichkeiten für die Museumspädagogik gerahmt ist. Dieses ist in seiner Formsprache deutlich zurückhaltender. Das begrünte Flachdach schiebt sich schräg aus dem Boden. An seiner höchsten Stelle gibt es dank bodentiefer Fenster den Blick von dem Hof auf die Rocky Mountains frei. Seitlich befinden sich Sitzränge, die den Platz in ein bespielbares Atrium verwandeln.
Im Zuge des Neubaus wurde auch eine ebenfalls barrierefreie Brücke für Fußgänger*innen installiert. Sie schafft die wichtige fußläufige Verbindung zu dem Park America the Beautiful – bislang getrennt durch einen noch genutzten Schienenstrang. Diller Scofidio + Renfro gelingt mit der Brücke vom Spitzen- zum Breitensport ein – metaphorisch gesprochen – großer Wurf.
U.S. Olympic & Paralympic Museum Walk Through Preview
Weitere Informationen:
Ausführung: Anderson Mason Dale Architects, Denver (USA)
Kuratorium: Gallagher & Associates, Silver Spring (USA); Barrie Projects, Cleveland (USA)
Tragwerksplanung: KL&A, Colorado (USA) in Zusammenarbeit mit Arup, Oakland (USA)
Bauphysik: Kiowa Engineering Corporation, Lakewood (USA)
Brandschutz: Jensen Hughes, Baltimore (USA)
Sanitärtechnik: The Ballard Group, Lakewood (USA)
Gebäudetechnik: ME Engineers Acoustics, Colorado Springs (USA); Arup, Oakland (USA)
Barrierefreiheit: Ileana Rodriguez, Huston (USA)
Lichtplanung: Tillotson Design Associates, New York (USA)
Landschaftsarchitektur: NES Light, Ridgefield (USA) in Zusammenarbeit mit Hargreaves Jones, Manchester (UK)
Rampen: Iros Elevators Design Services, East Rutherford (USA)
Fassadenplanung: Heitmann & Associates, New York (USA)
Fassadenverkleidung: MG McGrath, Maplewood (USA)
Bauleitung: GE Johnson, Colorado Springs (USA)