Österreichischer Bauherr:innenpreis 2023

Drei Projekte erhielten dieses Jahr den Bauherr:innenpreis des Zentralverbands der Architekt:innen Österreichs. Die Jury, bestehend aus Angelika Fitz, Direktorin des Architekturzentrum Wien, Regula Harder, Architektin aus Zürich und Florian Nagler, Architekt aus München, wählte die Preisträger:innen aus 25 normierten Projekten. 

Der seit 1967 jährlich vergebene Preis prämiert herausragende Bauten, Freiraumgestaltung und städtebauliche Lösungen, die sich durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Bauherr:in und Architekturbüro auszeichnen. 

Der gemeinsame Nenner der diesjährigen Einreichungen war das Um- und Weiterbauen, sowohl in urbanen Umgebungen als auch in kleineren Gemeinden. Die Projekte behandeln vielfältige Entwurfsaufgaben und Themen, darunter Orte der Kultur, Aus- und Weiterbildungsstätten, die Stärkung von Stadtzentren und bezahlbarer Wohnraum. Die Gewinner dienen als Vorbilder für zukünftige Projekte, sowohl in Bezug auf ihre Umsetzung, die architektonische Gestaltung, das soziale Engagement als auch ihren innovativen Charakter.

Mit neuem Leben erfüllt

In der Altstadt von Hohenems wurden, unter der Leitung von Markus Schadenbauer, entlang der Marktstraße und Harrachgasse historische Gebäude saniert, Baulücken gefüllt und in der zweiten Reihe nachverdichtet. Bernardo Bader Architekten und weitere namenhafte österreichische Architekturbüros führten die Bauaufgaben aus. Jurorin Angelika Fitz schreibt: „Die Ortskernbelebung in Hohenems stemmt sich erfolgreich gegen Flächenverbrauch und Bodenversiegelung. Architektur und Städtebau schreiten Hand in Hand in eine nachhaltige Zukunft.“  

Die Wohnbebauung Marburgerhöfe in Graz überzeugt durch ihre großzügigen Freiflächen. © David Schreyer 

Gelassenheit und Gemeinschaft 

Üppige Grünflächen, mit Bäumen beschattete Plätze und großzügige Balkone – das durch fünf Wohngebäude verdichtete Grazer Quartier an der Marburger Straße strahlt Ruhe und Charme aus. Bewohner der Marburgerhöfe und der benachbarten Wohngebäude nehmen die autofreien Innenhöfe und den Quartiersplatz mit Café und Bäckerei gleichermaßen gut an. Juror Florian Nagler schreibt: „Zuletzt atmet das Ensemble eine bemerkenswerte Großzügigkeit und Gelassenheit, die wohl auf der ruhigen Ordnung des gesamten Quartiers beruht.“

Zusammenspiel aus historischer und zeitgenössischer Architektur

Die Generalsanierung des Landesmuseum Kärnten in Klagenfurt umfasste auch eine Umgestaltung des Vorplatzes, die eine neuinterpretierte Verbindung zur Stadt formulierte. Darüber hinaus dient die überdachte Eingangshalle von nun an als „public forum“, ein Begegnung-, Bildungs- und Konversationsort. Der Entwurf für das Kärnten Museum wie auch seine Ausführung zeugen von der Kompetenz des Klagenfurter Büros Winkler und Ruck Architekten im Umgang mit der bestehenden Bausubstanz. Jurorin Regula Harder schreibt: „Die Bauherrschaft hat im Prozess und in der Mitwirkung ermöglicht, dass das Kärnten Museum ein einprägsames, gesamtheitliches Raumerlebnis für die Besucher geworden ist.“