Modernisme in Barcelona
Nicht alles ist Gaudi
© Heide Wessely
Auch in Barcelona öffnen sich für die Bewohner jedes Jahr für ein Wochenende die Türen zu spannenden Bauten, in die man normalerweise nicht hineinkommt – die spannendsten waren die Wohnbauten des Modernisme.
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Der Andrang war groß, die Schlangen lang, die Leute geduldig. Bis zu drei Stunden standen sie an, für die glanzvollsten Architekturjuwelen der Stadt. Und davon gibt es viele. Besonderer Beliebtheit erfreuten sich die Wohnhäuser des Modernisme, deren wunderbare florale oder der Tierwelt entnommene Ornamente ganz besonders bezaubern – auch wenn sie nicht von dem bekanntesten Architekten der Stadt, Antoni Gaudi stammen.
An den Palastbauten lässt sich auch ein großes Stück Stadtgeschichte ableiten, denn bei fast jedem Besuch sind die Erzählungen der ehrenamtlichen Führerinnen gleich: in der Textilindustrie zu Reichtum gekommen, gönnten sich die Unternehmer teure Häuser für sich und ihre Familien. Auf diese Weise hatte übrigens auch Antoni Gaudi seinen ersten Auftrag bekommen. Barcelona war zur letzten Jahrtausendwende die Textilstadt der Nation, man nannte sie auch „das Manchester des Südens“.
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Ein ganz besonders beeindruckendes Haus ist Casa Sayrach aus dem Jahr 1915 und das unmittelbar benachbarte Casa Montserrat – Montserrat war die Frau des Architekten Manuel Sayrach, dessen reicher Vater die beiden Häuser von seinem Sohn planen und bauen ließ. Die Motive in der Eingangshalle sind der Unterwasserwelt entlehnt: ein stilisiertes Walskelett ist zu sehen, Schlingpflanzen und Muscheln. Besonders sehenswert ist der originale Aufzug, in dessen hölzerner Aufzugskabine die Bewohner auch heute noch die sieben Geschosse des Hauses überwinden. Das oberste Geschoss wird übrigens gerade vermietet. Für 5900 Euro im Monat ist die zugegeben großzügige Wohnung zu haben.
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Nicht ganz so mondän, aber mit ähnlich tollem Aufzug, ist das Casa Francesc Cama der Architekten Michael Pascual und Francesc Berenguer auf dem Jahr 1905. Auch hier lassen die floralen Ornamente der Eingangshalle staunen. In diesem Bau wurde bereits eine Lüftungsanlage eingebaut, die kühle Luft aus tieferen Schichten in die Halle entlässt.
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Ein weiteres Juwel, wenn auch eher klassizistisch gestaltet, ist das Casa Pérez Samanillo, 1910 von Joan Josep Hervàs i Arizmendi entworfen. Es ist das einzige Haus im gerasterten Stadtviertel Eixample, das noch im Originalzustand erhalten ist. Anfang des letzten Jahrhunderts allerdings mussten die Eigentümer aus Geldnot ihr Gebäude an die Anwaltskammer verkaufen, die seither dort angesiedelt ist. Eine antike Bibliothek mit unzähligen antiken Büchern gehören hier ebenso zum Raumprogramm wie respekteinflößende Sitzungssäle.
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