Neues Besucherzentrum am Kyffhäuser von Cobe
Foto: Cobe
Das Kyffhäuser-Denkmal mit dem Reiterstandbild Kaiser Wilhelm I. thront über den Ruinen der alten Reichsburg Kyffhausen, die im Mittelalter zu den größten und stärksten Burganlagen Deutschlands zählte. Jedes Jahr besuchen über 200 000 Menschen das Denkmal im Südharz. Bis 2022 soll dort ein neues Besucherzentrum entstehen, das die Geschichte des Berges und des Denkmals erzählt. Nachdem das alte Besucherzentrum abgerissen werden musste und durch einen Verkaufspavillon ersetzt wurde, lobte der Kyffhäuserkreis einen internationalen Wettbewerb für den Neubau aus. Zudem sollte eine Standseilbahn konzipiert werden. Den Wettbewerb gewann das dänische Büro Cobe aus Kopenhagen.
Das Büro sieht ein zentrales Eingangsbauwerk mit Schrägaufzug, Tiefgarage, Busstellplätzen mit Wendemöglichkeit, Parkplätzen für Motorräder, Wohnmobile und Fahrräder vor. Das Besucherzentrum, das 2022 fertiggestellt werden soll, ist als einfacher Einschnitt in die Sandsteinklippen konzipiert. Eine Standseilbahn verbindet das Besucherzentrum mit dem 80 m höher gelegenen Monument und soll die Besucher zum Kyffhäuserdenkmal befördern. Das neue Besucherzentrum ist als Verlängerung der Sandsteinfelsen konzipiert und wird quasi in die Felsenlandschaft integriert. Ein terrassenförmiger Vorplatz bietet einen ungestörten Blick auf die umliegenden Berge.
Das Preisgericht lobte vor allem das Eingangsgebäude, das „als einfacher und präziser Schnitt“ in die Sandsteinlandschaft eingefügt werden soll, sodass „Architektur und Natur in einem einzigen Griff vereint werden“. Von oben gesehen verschwindet das Gebäude in der umgebenden Landschaft und den Wäldern. Es soll aus Holz lokaler Herkunft gebaut werden. Das Gründach speichert Regenwasser, das anschließend aufbereitet und für den Betrieb des Besucherzentrums genutzt werden soll.