Neue Ansätze für städtisches Wohnen in Kanada

Intelligent City ist eine technologieaffine Wohnungsbaugesellschaft mit Sitz im kanadischen Vancouver. Sie kombiniert Architektur, Design, Technik, Gebäudesysteme und Fertigung in einer plattform- und produktbasierten Vorgehensweise. Seinen hochautomatisierten End-to-End-Ansatz nennt das Unternehmen „Platforms for Life“. Damit wollen Oliver David Krieg, Chief Technology Officer, und Timo Tsui, Computational Design Architekt, vielfältig nutzbare Wohnlösungen schaffen.

Vielfältig nutzbare Gebäude

Viele nordamerikanische Städte sind im Zentrum dicht bebaut, während sie sich außerhalb des Stadtzentrums stark ausdehnen. Hier will Intelligent City, so Oliver David Krieg, mit neuen Gebäuden lebendige Gemeinden und die oft „fehlenden Mitten“ schaffen. „Wir glauben, dass Gebäude mit gemischter Nutzung und einer Höhe von sechs bis zwölf Stockwerken eine ausreichende Dichte erzeugen, um lebendige Städte mit einer nahen öffentlichen Infrastruktur zu schaffen. Man kann zu Fuß gehen, Rad fahren, öffentliche Verkehrsmittel nutzen und ist weniger auf das Auto angewiesen.“ Gewerbeflächen in den Erdgeschossen sollen viele Erledigungen innerhalb von 15 Minuten erlauben. Auf diese Weise sollen Gemeinden mit einem städtischen Leben entstehen.

Parametrischer Entwurfsansatz

Um diese städtischen Wohnprojekte zu planen und umzusetzen, hat Intelligent City sogenannte Platforms for Life entwickelt. Diese basieren auf einem parametrischen Design-Ansatz mit automatisierten, individualisierbaren Komponenten. „Die zugrundeliegende Logik, wie ein Gebäude zusammengesetzt wird, ist parametrisiert. Jedes Gebäude, das wir entwerfen oder bauen, kann wiederholt und leicht angepasst werden, weil alles, was dazugehört, vorentwickelt ist. Wenn man also ein Gebäude auf eine bestimmte Größe oder Form bringt und Wohnungen hinzufügt, passt sich die gesamte Geometrie daran an. Man erstellt quasi sofort einen digitalen Zwilling“, sagt Krieg. Außerdem würde man Massivholz verwenden, um den Ansatz noch nachhaltiger zu machen. „Massivholz ist ein hervorragendes Material für sechs, zwölf oder achtzehn Stockwerke hohe Gebäude. Es lässt sich in einer Fabrikumgebung gut vorfertigen und verarbeiten.“

Kunden mit Entwürfen verbinden

Wichtig im ganzen Prozess sei es, dem Bauherrn die nachhaltigen Ideen und Entwürfe verständlich zu vermitteln. „Die Voraussetzung für unseren Prozess ist das Wissen, wie man ein gutes Gebäude entwirft. Wir verstehen die Materialien, die Technik und die Herstellung, die dazugehören. Wenn wir mit den Kunden sprechen, ist es wichtig, das Gebäude in hoher Qualität zu visualisieren. Es darf nicht zu lange dauern und es darf nicht zu kompliziert sein. Es muss schnell gehen und es muss gut aussehen, denn nur so können wir unsere Vision vermitteln“, erklärt Krieg. Für die Echtzeit-Visualisierung nutzt das Designteam von Intelligent City seit kurzem Enscape.

© Intelligent City

Vertrauen in den Prozess

„Wir waren auf der Suche nach einer Möglichkeit, die Gebäude schnell zu visualisieren. Wenn wir mit den Iterationen der generierten Entwürfe nicht Schritt halten können, wären wir nicht in der Lage, sie für unsere Kunden richtig zu visualisieren. Wir brauchten also etwas Schnelles“, erklärt Timo Tsui. Er ergänzt: „Unsere Bauherren wünschen sich einen reibungslosen Ablauf. Aber die traditionelle Bauweise ist nie reibungslos. Indem wir ihnen das gesamte Gebäude bereits in der Planung virtuell zeigen, bekommen sie mehr Vertrauen in den Prozess.“ Was den Planern an Enscape besonders gefällt, ist die Tatsache, dass es die aufwendige Arbeit abnimmt, die sonst nötig ist, um eine realistische Textur oder ein 3D-Asset zu erstellen. Aus der Sicht von Oliver David Krieg hat Enscape nicht zuletzt mit seiner Vielzahl an Bibliotheken die Welt des Renderings verändert. HK