Kunstfestung am Oslofjord
Nationalmuseum in Oslo von Kleihues + Schuwerk
© Iwan Baan
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Der 54 000 m² große Mammutbau am Ufer des Oslofjords zeigt zwei sehr unterschiedliche Arten von Natursteinfassaden: massiv und verschlossen in den unteren Geschossen, leicht und transluzent in der 130 m langen „Lichthalle“ im Obergeschoss.
© Iwan Baan
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Im neuen Nationalmuseum führen vier vormals unabhängige Museen – die norwegische Nationalgalerie, das Museum für dekorative Kunst und Design, das Museum für zeitgenössische Kunst und das norwegische Architekturmuseum – erstmals ihre Sammlungen zusammen. 2008 kaufte das Direktorat für öffentliche Bauvorhaben Statsbygg der Stadt Oslo das Gelände des ehemaligen Westbahnhofs ab, um hier einen Museumsneubau zu errichten.
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Den ein Jahr später ausgelobten Wettbewerb gewann Klaus Schuwerk, Büro Kleihues + Schuwerk, mit einem Entwurf, der nahezu die gesamte Grundstücksfläche ausfüllt. Nicht weniger als 89 Säle zählt das nun eingeweihte Museumsgebäude, dazu ein viergeschossiger Riegel mit Werkstätten und Büros auf der Gebäuderückseite im Westen. Und einen monumentalen Saal für Wechselausstellungen im Obergeschoss: 130 m lang ist die sogenannte Lyshalle (Lichthalle), ihre transluzenten Fassaden bestehen aus dünn geschnittenem portugiesischem Estremoz-Marmor zwischen Glasscheiben. Nachts illuminieren LED-Leuchten zwischen den beiden Fassadenschichten den Alabasterkubus.
© Iwan Baan
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Für die übrigen Fassaden wählten die Architekten grauen norwegischen Oppdal-Schiefer, den sie quer zu den Gesteinsschichten schneiden und die lebendige Maserung anschließend durch Wasserstrahlen freilegen ließen. Dabei handelt es sich nicht um eine dünne Verkleidung, sondern um eine echte Vormauerung mit 11,5 cm Stärke und Steinlängen bis 120 cm.
© Iwan Baan
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Geradezu zwergenhaft nimmt sich neben dem neuen Museum das Neorenaissance-Bahnhofsgebäude an der Straßenecke aus, das seit 2005 das Nobel-Friedenszentrum beherbergt. Zwischen den beiden Kulturbauten ist ein Vorhof entstanden, zu dem sich das Nationalmuseum mit mehreren großen Glasflächen öffnet. Die Verschlossenheit, mit der es sonst der Stadt entgegentritt wurde bereits viel kritisiert: Das Nationalmuseum ist eine Kunstfestung, die es an Wehrhaftigkeit glatt mit der Burg Akershus schräg gegenüber am Fjordufer aufnehmen könnte.
© Ina Wesenberg
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Falsch wäre es jedoch, „steinern“ mit „fossil“ gleichzusetzen und dies auch auf das Energiekonzept des Neubaus zu übertragen: Als Pilotprojekt der regionalen Nachhaltigkeitskampagne FutureBuilt ist der CO2-Ausstoß des Neubaus für Bau, Betrieb und Mobilität nur rund halb so hoch wie der eines konventionellen Museums dieser Größe. Gebäudehülle und Haustechnik entsprechen den Anforderungen des Passivhausstandards. Beheizt und gekühlt wird das Gebäude über eine Meerwasser-Wärmepumpenanlage; Spitzenlasten bei der Beheizung deckt das örtliche Fernwärmenetz ab.
Architektur: Entwurfsverfasser Klaus Schuwerk, Büro Kleihues + Schuwerk Architekten
Bauherr: Kulturdepartementet, Statsbygg
Standort: Brynjulf Bulls plass 3, 0250 Oslo (NO)
Tragwerks- und TGA-Planung: Rambøll, Multiconsiult
Partnerarchitekten vor Ort: Dyrvik Arkitekter
Landschaftsarchitektur: Østengen & Bergo
Innenarchitektur: Cadi og Kaels
Ausstellungsdesign: Goppion
Bauunternehmen: HAB, AF, Caverion