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Nachwuchsarchitektenwettbewerb in Berlin entschieden
Bei »Stadt im Wandel – Stadt der Ideen 2012« warf die Jury die zunächst angedachten Wettbewerbskategorien über Bord und vergab zwei erste Plätze sowie zwei Anerkennungen.
Die Ausschreibung stand diesmal unter dem Motto »Hören, Riechen, Tasten, Sehen – Architektur als sinnliche Erfahrung«. Gesucht waren Projekte, welche sich mit Stadt, Architektur, Landschaft, öffentlichem Raum und/oder Politik in und für Berlin beschäftigen und möglichst nicht älter als drei Jahre sein sollten. Diese waren auf maximal ein Blatt im Format A2 zu projizieren. Entscheidend war das kreative Potential für die Zukunft der Stadt Berlin.
Die Ausschreibung stand diesmal unter dem Motto »Hören, Riechen, Tasten, Sehen – Architektur als sinnliche Erfahrung«. Gesucht waren Projekte, welche sich mit Stadt, Architektur, Landschaft, öffentlichem Raum und/oder Politik in und für Berlin beschäftigen und möglichst nicht älter als drei Jahre sein sollten. Diese waren auf maximal ein Blatt im Format A2 zu projizieren. Entscheidend war das kreative Potential für die Zukunft der Stadt Berlin.
1. Platz »Avus Plantagen«
Evelyn König, Hannover
Die Preisträgerin reaktiviert Orte ehemaliger Verkehrsinfrastrukturen entlang der Avus – einer Stadtautobahn im Südwesten Berlins – mit neuartigen Landschaftsräumen.
Evelyn König, Hannover
Die Preisträgerin reaktiviert Orte ehemaliger Verkehrsinfrastrukturen entlang der Avus – einer Stadtautobahn im Südwesten Berlins – mit neuartigen Landschaftsräumen.
Jurytext: Der Vorschlag reaktiviert Orte ehemaliger Verkehrsinfrastrukturen entlang der Avus – Autobahn im Südwesten Berlins. Diese Restflächen, auf denen kein investiver Druck lastet, werden mit unterschiedlichen Formationen von Obstbäumen bepflanzt.
Die einfache Wahl der Mittel verleiht dem Projekt eine hohe Glaubwürdigkeit und Kraft. Durch Nachzeichnen oder Brechen der vorhandenen Verkehrsstrukturen, entstehen prägnante und poetische Landschaftsräume.
Der gesellschaftlich–kommunikative Ansatz gemeinsamen Pflanzens und Erntens ist gut vorstellbar. Der konzeptionelle, ideelle Aspekt der Bewusstseinsschärfung auf die Schönheit und den Wert verfallender Verkehrsinfrastrukturen und deren subtiler Reaktivierung wird ausdrücklich gewürdigt.
Die einfache Wahl der Mittel verleiht dem Projekt eine hohe Glaubwürdigkeit und Kraft. Durch Nachzeichnen oder Brechen der vorhandenen Verkehrsstrukturen, entstehen prägnante und poetische Landschaftsräume.
Der gesellschaftlich–kommunikative Ansatz gemeinsamen Pflanzens und Erntens ist gut vorstellbar. Der konzeptionelle, ideelle Aspekt der Bewusstseinsschärfung auf die Schönheit und den Wert verfallender Verkehrsinfrastrukturen und deren subtiler Reaktivierung wird ausdrücklich gewürdigt.
1. Platz »Markthalle am Gleisdreieck«
Zeynep Oba und Natalie Schultze, Berlin
Die Preisträger schlagen eine neue dauerhafte Markthalle am Gleisdreieck als zentrale Ergänzung der fliegenden Berliner Wochenmärkte vor.
Zeynep Oba und Natalie Schultze, Berlin
Die Preisträger schlagen eine neue dauerhafte Markthalle am Gleisdreieck als zentrale Ergänzung der fliegenden Berliner Wochenmärkte vor.
Jurytext: Eine neue dauerhafte Markthalle am Gleisdreieck als zentrale Ergänzung der gut funktionierenden fliegenden Berliner Wochenmärkte ist eine überzeugende Projektidee für Berlin. Das Ensemble verschiedener Baukörper unterschiedlicher Funktionen (Markthalle, Bibliothek, Kochschule, Manufakturen) liegt städtebaulich richtig im Übergang zwischen dichten Wohnquartieren und freiem Landschaftsraum und bietet differenzierte Zonen für kürzere und längere Aufenthalte.
Die dargestellte architektonische Durchbildung der Einzelbausteine ist aus den Nutzungen entwickelt und vermittelt ein dem Marktleben adäquates Erscheinungsbild. Gut erreichbar und in Verbindung mit dem großen Landschaftsraum entsteht durch die Anlagerung dieser elementaren Nutzungen, ein neuer Ort hoher atmosphärischer Aufenthaltsqualität, den man Berlin nur wünschen kann.
Die dargestellte architektonische Durchbildung der Einzelbausteine ist aus den Nutzungen entwickelt und vermittelt ein dem Marktleben adäquates Erscheinungsbild. Gut erreichbar und in Verbindung mit dem großen Landschaftsraum entsteht durch die Anlagerung dieser elementaren Nutzungen, ein neuer Ort hoher atmosphärischer Aufenthaltsqualität, den man Berlin nur wünschen kann.
Anerkennung »In medias Spree«
Olaf Schäfer, Studio Urban Resonance Berlin
Grundlagenforschung in Zusammenarbeit mit Thomas Kusitzky, Auditive Architektur (UdK Berlin) und Urs Walter (TU Berlin). Der Verfasser greift mit dem Thema »Spree« das städteräumliche Phänomen Wasser in einer sinnlichen Wahrnehmung auf.
Jurytext: Der Verfasser greift mit dem Thema »Spree« eine für Berlin wichtige Fragestellung auf und entwickelt in der Auseinandersetzung hiermit einen äußerst innovativen Ansatz. Dabei weist die Arbeit auch über den Berliner Kontext hinaus und leistet im Bezug auf das Wettbewerbsthema der Sinnlichkeit Grundlagenarbeit.
Durch die Interventionen an den Uferböschungen gelingt es dem Verfasser, die Spree als auditives Medium der Stadtwahrnehmung umzudeuten und auch als Ressource abseits gängiger Vermarktungsstrategien aufzufassen. Die entwurfliche Offenheit der Arbeit lässt allerdings die Frage nach der konkreten Ausformulierung der einzelnen Interventionen aufkommen. Eine architektonisch-räumliche Vision wird nicht ausgearbeitet, wobei diese wesentlich über die Qualität der Intervention entscheiden würde.
Anerkennung »Kulturforum Berlin«
Matthias Seidel, Berlin
Der Verfasser schlägt zwischen den bestehenden Gebäuden des Kulturforums einen unhierarchisierten Raum vor, der auf eine Unterteilung in Straßen und Fußwege zu Gunsten einer gemeinsam genutzten Fläche verzichtet.
Jurytext: Schon seit den frühen 60er Jahren ist das Kulturforum Ausgangspunkt permanenter
Diskussionen, die bis heute bestehen. Das Nebeneinander verschiedener baulicher Typologien und die fragwürdige Verkehrsführung sind auch 2012 noch ungelöst, obwohl zahlreiche Vorschläge bereits in Wettbewerben entwickelt, jedoch nie umgesetzt wurden.
Die Arbeit besticht durch einen einfachen Lösungsansatz: Shared Space. Zwischen den Gebäuden wird ein unhierarchisierter Raum vorgeschlagen, der auf eine Unterteilung in Straßen, Fußwege zu Gunsten einer gemeinsam genutzten Fläche verzichtet. Dadurch gelingt es dem Verfasser dem Ort eine ganzheitlich erfahrbare Identität zu geben.
Die konzeptionelle Einfachheit der Arbeit besticht. Leider bleiben die Fragen der konkreten Umsetzbarkeit in allen Details offen.
Olaf Schäfer, Studio Urban Resonance Berlin
Grundlagenforschung in Zusammenarbeit mit Thomas Kusitzky, Auditive Architektur (UdK Berlin) und Urs Walter (TU Berlin). Der Verfasser greift mit dem Thema »Spree« das städteräumliche Phänomen Wasser in einer sinnlichen Wahrnehmung auf.
Jurytext: Der Verfasser greift mit dem Thema »Spree« eine für Berlin wichtige Fragestellung auf und entwickelt in der Auseinandersetzung hiermit einen äußerst innovativen Ansatz. Dabei weist die Arbeit auch über den Berliner Kontext hinaus und leistet im Bezug auf das Wettbewerbsthema der Sinnlichkeit Grundlagenarbeit.
Durch die Interventionen an den Uferböschungen gelingt es dem Verfasser, die Spree als auditives Medium der Stadtwahrnehmung umzudeuten und auch als Ressource abseits gängiger Vermarktungsstrategien aufzufassen. Die entwurfliche Offenheit der Arbeit lässt allerdings die Frage nach der konkreten Ausformulierung der einzelnen Interventionen aufkommen. Eine architektonisch-räumliche Vision wird nicht ausgearbeitet, wobei diese wesentlich über die Qualität der Intervention entscheiden würde.
Anerkennung »Kulturforum Berlin«
Matthias Seidel, Berlin
Der Verfasser schlägt zwischen den bestehenden Gebäuden des Kulturforums einen unhierarchisierten Raum vor, der auf eine Unterteilung in Straßen und Fußwege zu Gunsten einer gemeinsam genutzten Fläche verzichtet.
Jurytext: Schon seit den frühen 60er Jahren ist das Kulturforum Ausgangspunkt permanenter
Diskussionen, die bis heute bestehen. Das Nebeneinander verschiedener baulicher Typologien und die fragwürdige Verkehrsführung sind auch 2012 noch ungelöst, obwohl zahlreiche Vorschläge bereits in Wettbewerben entwickelt, jedoch nie umgesetzt wurden.
Die Arbeit besticht durch einen einfachen Lösungsansatz: Shared Space. Zwischen den Gebäuden wird ein unhierarchisierter Raum vorgeschlagen, der auf eine Unterteilung in Straßen, Fußwege zu Gunsten einer gemeinsam genutzten Fläche verzichtet. Dadurch gelingt es dem Verfasser dem Ort eine ganzheitlich erfahrbare Identität zu geben.
Die konzeptionelle Einfachheit der Arbeit besticht. Leider bleiben die Fragen der konkreten Umsetzbarkeit in allen Details offen.
Der Wettbewerb
Die Auslobung erfolgte zunächst in drei Kategorien: Aktivierung des Stadtraumes (Kategorie A), die Berliner Situation (politisch) auf den Punkt gebracht (Kategorie B) und ein Architekturvorschlag mit Potential für die Stadt. 29 Bewerber hatten 32 Projekte eingereicht.
Die Auswahl erfolgte in vier Runden. Auf Grund der Kategorie-Überschneidungen der Beiträge entschied die Jury, dass es keine Gewinner und Auszeichnungen in den angegebenen Kategorien geben soll, sondern Erstplatzierungen und Anerkennungen.
Die Jury bestand aus:
Ausstellung
KAP Forum im Kölner Rheinauhafen
Agrippinawerft 28
50678 Köln
9. Juli bis 03. September 2012
Öffnungszeiten:
Montag - Donnerstag: 10.00-18.00 Uhr
Freitag: 10.00-16.00 Uhr
Abstimmung
Die Besucher der Ausstellung sind aufgerufen, das misslungenste Bauwerk Berlins zu wählen. Denn plattformnachwuchsarchitekten küren nicht nur die besten Ideen für die Bundeshauptstadt, sondern »prämieren« auch die schlimmsten Bauten Berlins mit dem sogenannten »Plattformpreis«. Als Anwärter für den Plattformpreis 2012 gehen drei unlängst fertig gestellte Bauprojekte ins Abstimmungsrennen:
Die Auslobung erfolgte zunächst in drei Kategorien: Aktivierung des Stadtraumes (Kategorie A), die Berliner Situation (politisch) auf den Punkt gebracht (Kategorie B) und ein Architekturvorschlag mit Potential für die Stadt. 29 Bewerber hatten 32 Projekte eingereicht.
Die Auswahl erfolgte in vier Runden. Auf Grund der Kategorie-Überschneidungen der Beiträge entschied die Jury, dass es keine Gewinner und Auszeichnungen in den angegebenen Kategorien geben soll, sondern Erstplatzierungen und Anerkennungen.
Die Jury bestand aus:
- Prof. Bettina Götz, Universität der Künste Berlin, ARTEC Architekten
- Beate Engelhorn, Architektin und Kuratorin AEDES
- Tobias Scheel, Georg • Scheel • Wetzel Architekten
- Leonard Grosch, Atelier Loidl, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner
- Mirco Kuznik, Preisträger 2011
Ausstellung
KAP Forum im Kölner Rheinauhafen
Agrippinawerft 28
50678 Köln
9. Juli bis 03. September 2012
Öffnungszeiten:
Montag - Donnerstag: 10.00-18.00 Uhr
Freitag: 10.00-16.00 Uhr
Abstimmung
Die Besucher der Ausstellung sind aufgerufen, das misslungenste Bauwerk Berlins zu wählen. Denn plattformnachwuchsarchitekten küren nicht nur die besten Ideen für die Bundeshauptstadt, sondern »prämieren« auch die schlimmsten Bauten Berlins mit dem sogenannten »Plattformpreis«. Als Anwärter für den Plattformpreis 2012 gehen drei unlängst fertig gestellte Bauprojekte ins Abstimmungsrennen:
BND, Zentrale für den Bundesnachrichtendienst, Chausseestraße in Berlin-Mitte:
HOCHTIEF-Haus, Firmenzentrale, Köpenicker Straße (neben dem DAZ) in Berlin-Mitte:
TOTAL-Tower, Firmenzentrale, Heidestraße (gegenüber Hbf) in Berlin-Mitte:
Die Ausstellungsbesucher kreuzen das fragwürdigste Bauwerk auf einem Wahlzettel an. Die Ergebnisse werden nach der Ausstellung auf www.plattformnachwuchsarchitekten.de veröffentlicht.