Nachverdichtung eines Berliner Blocks

Das im Sommer 2023 nach nur rund einem Jahr Bauzeit fertiggestellte Ensemble „Element & Lingot“ von Studio Loes erweitert einen bestehenden Wohnbau aus der Gründer- und Nachkriegszeit im Berliner Stadtteil Moabit. Die Herausforderung, im Rahmen einer dichten Blockrandbebauung neuen Wohnraum zu schaffen, lösten die Architektinnen mit vorgefertigten Holzmodulen und Betonfertigteilen. 

© Nate Cook

Verdichtung im Innenhof

„Element“ heißt das fünfgeschossige Gartenhaus im Innenhof mit Staffelgeschoß und 20, teils zweitgeschossigen Wohneinheiten mit bis zu 101 m2. Ein Exoskelett aus Stahlbeton-Fertigteilen bildet die Balkone der Wohnungen aus. Treppenhäuser und Laubengänge werden zu öffentlichen Flächen, die die Bewohnerinnen gemeinschaftlich nutzen können. 

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Exoskelett aus Stahlbeton

An den Stirnseiten werden die Treppenhäuser jeweils um Aufenthaltsflächen ergänzt. Die Ostfassade verfügt aufgrund ihrer offenen Süd-Ost-Ausrichtung über großzügige Terrassen und Balkone. Im Stahlbetonskelett befindet sich auch die Haustechnik. Die eigentliche Fassade liegt dahinter und besteht aus Holzrahmenbau-Wänden mit bereits vorgefertigten Fenstern und Türen. Im Inneren dienen Brettsperrholzwände- und decken als tragende Elemente. Außenliegende Zirkulationsflächen erlauben eine Querlüftung sowie ganzjährige Sonneneinstrahlung. 

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Dachaufstockung mit Fertigteilen

„Lingot“ heißen die Dachaufstockungen auf den beiden vorderen sowie hinteren Bestandsgebäuden. Sie umfassen acht 4 bis 5-Zimmer-Wohneinheiten mit bis zu 75 m2 und erweiterten Balkonanlagen. Errichtet wurden sie ebenfalls mit vorgefertigten Holzmodulen und Betonfertigteilen. Mit einer Reinterpretation vom „Berliner Dach“ fügt sich die Dachform in den umliegenden Bestand ein. 

Durchgängig nachhaltiger Prototyp

Das Ensemble ist nach Kfw-40 EE Standard gebaut; mit großflächiger extensiver Dachbegrünung, Photovoltaikanlage sowie Wärmepumpen. Nachhaltigkeit verspricht auch das Konzept für die Außenanlagen. Zwischen den Häusern entstehen Tiny Forrests nach der Methode des Japaners Akira Miyawaki. Aus der Sicht von Projektleiter Lukas Specks hat Studio Loes mit dem Neubau einen seriellen Prototypen geschaffen, der neben ökologischen und ökonomischen auch soziale Komponenten berücksichtigt. HK