Museumserweiterung
Gletschergarten Luzern von Miller Maranta Architekten
Gletschergarten Luzern, © Ruedi Walti
Dem Gletschergarten Luzern fügten Miller Maranta Architekten eine spektakuläre Passage aus Beton hinzu – ein brutalistisches Raumkunstwerk. Der Gletschergarten liegt am Fuße eines großen Sandsteinfelsens im Norden der Stadt Luzern. 1873 eröffnet, führt er Besuchern seit jeher die geologische Geschichte der Region vor Augen. Über die Jahrzehnte kamen immer wieder neue Ausstellungsattraktionen hinzu, als jüngste ein in den Fels gesprengter spektakulärer Parcours.
Das Portal besteht aus schräg gestellten Betonblöcken. © Ruedi Walti
Hinab in die Unterwelt
Über ein enges Betonportal betreten die Besucher die Felsenwelt des Gletschergartens. Das Portal besteht aus schräg gestellten Blöcken, deren Lage den vorherrschenden Gesteinsschichten entspricht. Für den Felsenweg wurde das Gestein gezielt derart gesprengt, dass der Gang den Faltungen des Gesteins folgt.
Über ein enges Betonportal betreten die Besucher die Felsenwelt des Gletschergartens. © Ruedi Walti
Kernbohrungen lieferten zu Baubeginn Erkenntnisse über die einzelnen Gesteinslagen, um die Wegeführung festlegen zu können. Die Raumstruktur wird abwechselnd von freigelegten Gesteinsschichten und geschnittenen schräg stehenden Formationen gebildet. Eine Lichtinstallation belebt mit Pixelanimationen die Oberflächen.
Felszugang, © Ruedi Walti
Hinauf ans Licht
Der Weg mündet am tiefsten Punkt in eine große Kaverne, die das von der Erdoberfläche eindringende Regenwasser in einem unterirdischen See sammelt. Über eine Treppenanlage aus Beton steigen die Besucher dann aus rund 30 m Tiefe Schritt für Schritt wieder nach oben dem Licht entgegen. Die Betonkonstruktion greift wiederum die Schichten des Gesteins auf – entstanden sind archaische poetische Räume mit dem Gestein selbst im Zentrum, der Mensch nur ein Detail am Rande.
Architektur: Miller & Maranta Architekten
Bauherr: Stiftung Gletschergarten Luzern (CH)
Standort: Denkmalstraße 4, 6006 Luzern (CH)
Projektteam: Sven Waelti (Projektleitung:), Emilie Appercé, Simon Bammer, Martin Caduff, David Capell, Annina Hauenstein, Sayako Hirakimoto, Gaëtan Iannone, Dominik Kreuzer, Camilla Minini, Maya Scheibler, Silvio Schubiger, Solange Piccard, Florian Voigt, Tobias Vögtli, Josua Wahl, Katharina Welper
Landschaftsarchitektur: Müller Illien, Zürich
Szenografie: Velvet Creative, Luzern
Lichtplanung: LLAL, Zürich
Bauleitung: Schärli Architekten, Luzern
Bauingenieure: Conzett Bronzini Partner, Chur,
Lombardi Bauingenieure, Luzern (Felsmechanik)
Geologe: Geotest, Horw
Bauphysik: BWS Bauphysik
Elektroingenieur: Jules Häfliger, Luzern
HLKS: Berchtold, Sarnen
Gastroplanung: axet, Embrach