Monolithisches Mauerwerk: Wohnungsbau in Berlin
Foto: Christoph Rokitta
In Anlehnung an die benachbarte Schillerpark-Siedlung von Bruno Taut aus den 1920er-Jahren orientiert sich der Entwurf für den Wohnungsbau an der Siedlungsarchitektur der Moderne. Die U-förmige Blockrandbebauung folgt im Süden der Kurve des Straßenverlaufs und formt eine identitätsstiftende Grundrissfigur. Darüber hinaus liegt ein besonderes Augenmerk auf den Gebäudeecken. Im Erdgeschoss lassen sie Platz für großzügige Durchgänge, die von der Straße in den gemeinschaftlichen Innenhof führen.
Insgesamt umfasst die viergeschossige Wohnanlage 73 Mietwohnungen, eine Wohngemeinschaft für Senioren sowie ein Café. Für die Grundrisse entwickelten die Architekten ein Raster, das in der Längsachse um die Hälfte versetzt ist und verschiedenste Raumaufteilungen und Wohnungsgrößen ermöglicht. Auf diese Weise entstanden unterschiedlich geschnittene 1- bis 4-Zimmer-Wohnungen mit Größen von 40 bis 120 m2. Dabei können Wohnzimmer und Küche wahlweise offen gestaltet oder durch Trennwände abgeteilt werden.
Auf die Vielseitigkeit im Inneren reagiert die Fassade mit gleichmäßig verteilten Fensterbändern, die jeweils zwei verschieden große Öffnungen zu einem Element zusammenfassen und die Treppenhausfenster unauffällig integrieren. Die zum Hof orientierten Loggien fügen sich durch die massiven Brüstungen ebenfalls in das ruhige Fassadenraster. Das einschalige Mauerwerk besteht aus gedämmten Leichthochlochziegeln. Aufgrund der höheren Schallschutzanforderungen wurden bei den Wohnungstrennwänden Planfüllziegel verwendet, deren Hohlkammern mit Beton ausgegossen sind. Weitere Teilbereiche mit hoher statischer Beanspruchung wurden in Stahlbeton mit Vormauerung ausgeführt.
In Ergänzung zu dem Artikel in DETAIL 10/2017 zeigen wir an dieser Stelle Fotos und einen Film von der Baustelle.