30.11.2009

Mobiler Aktionsraum

Die Aktivisten von raumlabor berlin untersuchen wie man desolate Stadträume mit temporären Kunstinstallationen aufwerten kann. Ihre soziale Skulptur »Küchenmonument« besteht aus einer Pneukonstruktion, die die Passanten und Nutzer zum Staunen und Schmunzeln bringt. Auf- und Abbau gehören zur Inszenierung der Installation, die auch als Konferenzraum oder Kino für bis zu 120 Personen, als Schlafsaal oder Dampfbad einsetzbar ist. Eine Woche lang steht der komplett geschlossene modifizierte Bauwagen wie eine rätselhafte abstrakte Skulptur aus Zinkblech im Stadtraum. Aus dem Inneren dringen Geräusche eines großen Festmahls, der die Passanten rätseln lässt, wie so viele Menschen in den Wagen passen. Erst wenn die Türen geöffnet werden, lüftet sich das Geheimnis, werden die Lautsprecher und die Funktion als Stauraum für den Folienpneu ersichtlich. Ausgerollt und aufgeblasen gleicht er einem transluzenten Zeppelin, in dem Tische und Bänke aufgestellt werden. Je nach Standort steht die Blase frei, quetscht sich unter Brücken oder drückt sich sich gegen Bäume und Häuser. Von Innen gesehen zeichnet sich die Außenwelt als bizarres Zerrbild ab, nur akustisch bleibt der Kontakt durch die dünne Folie hindurch ungefiltert bestehen.

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