Minimalistische Sozialwohnungen: Bottière Cénaie von Kaan Architekten
Foto: Sebastian van Damme
Im Nordosten von Nantes entsteht ein neuer Stadtteil: Bottière Chénaie. Ein umfassender Stadtentwicklungsplan regelt Infrastruktur und Nutzungsverteilung. Anfangs war das Areal noch isoliert von seiner Umgebung. Daher lag der Fokus von Kaan Architekten auf dem Ziel, ein belebtes Wohnviertel zu konzipieren. Entsprechend bezieht der städtebauliche Entwurf die öffentlichen Räume gezielt mit ein.
Städtebau und Nutzungskonzept Die Erdgeschosszone beinhaltet multifunktionale Räume: zahlreiche Büros, einen Supermarkt und ein Parkhaus. Darüber erheben sich zwei quaderförmige Volumina mit Sozialwohnungen auf je fünf Stockwerken. Ein grüner Innenhof bündelt die Erschließung und stellt Sichtbezüge zwischen den Wohneinheiten her. Außerdem eröffnet er einen gemeinschaftlichen Aufenthaltsraum. Nach außen orientierten Balkone verlängern die Wohnräume um private Bereiche an der frischen Luft.
Minimalistische Gestaltung
Auf den ersten Blick wirken die Gebäude monolithisch. Ein heller Grauton bestimmt das Erscheinungsbild aller Fassaden. Tatsächlich besteht die Hülle aber aus einem ausgewogenen Wechsel aus unterschiedlichen Materialien. An den Straßenseiten kommen Betonfertigteile zum Einsatz. In den Innenhöfen ist die Fassade mit einer vertikalen Lattung aus grau gebeiztem Holz verkleidet. Große Glasflächen und punktuelle Lichtschächte streuen Tageslicht in die hellen Innenräume. Die Tragstruktur ist nach außen gut ablesbar und folgt dem übergeordneten Raster von 60 x 60 cm.
Ausgeklügelte Detailplanung
Passend zur minimalistischen Sichtbetonästhetik haben die Architekten raffinierte Details in reduzierter Formensprache entworfen. Die Fenster scheinen beinahe hinter der Fassade zu verschwinden, ihre Öffnungen wirken wie rahmenlose Glasflächen. Die unterschiedlichen Materialien fließen bündig ineinander, was die Oberflächen einheitlich glatt erscheinen lässt.