Auskragender Erker
Mehr Platz zum Wohnen: Erweiterung in Den Haag
© Bas Vogelpoel, Valentina Buonanno
Der Anbau mit Holzfassade erweitert ein winziges Einfamilienhaus im Vorort Scheveningen – und kragt mit seinem Erker auf den öffentlichen Fußweg hinaus. Das winzige Arbeiterhaus, mit dem es Bas Vogelpoel Architecten bei diesem Projekt zu tun bekamen, steht am Ende einer Häuserzeile in einer Nebenstraße nahe des Strands von Scheveningen. Für seine Bewohner bot es mittlerweile deutlich zu wenig Platz.
© Bas Vogelpoel, Valentina Buonanno
Subtile Hauserweiterung
Die Erweiterung bedeutet mehr als eine Verdopplung der Gebäudefläche. Doch das ist erst zu erkennen, wenn man um den Altbau herumgeht. Die Straßenansicht des Hauses blieb bei der Transformation praktisch unverändert. Um so prominenter tritt die Hauserweiterung an der Ostseite des Gebäudes in Erscheinung, wo ein Erker in den öffentlichen Fußweg hinausragt. Das war nur deshalb gestattet, weil hier zuvor die Garage der Bauherren stand. Um den Blick entlang des Wegs nicht unnötig zu versperren, sind Vorder- und Rückseite des Erkers verglast.
Fein strukturierte Holzfassade
Äußerlich steht der Anbau im denkbar größten Kontrast zum Bestand. Seine Fassaden aus thermisch behandeltem Holz werden in regelmäßigem Abstand durch Deckleisten gegliedert. Diese sind jedoch nur auf jeder zweiten Bretterfuge aufgesetzt; in den Feldern dazwischen sind die Holzplanken miteinander verleimt. Dahinter verbirgt sich eine Holzkonstruktion, die lediglich über den großen Fenstern durch Stahlträger verstärkt wurde. Nur die Bodenplatte des Anbaus besteht aus Stahlbeton.
© Bas Vogelpoel, Valentina Buonanno
Filigrane Stahltreppe
Die geschosshohen Fensteröffnungen sind größtenteils bündig mit den Außen- und Innenwänden gesetzt, um Kontinuität zwischen Innen und Außen herzustellen. Auch Alt- und Neubau gehen im Inneren nahtlos ineinander über.
Der Erker kragt auf den öffentlichen Fußweg hinaus. © Bas Vogelpoel, Valentina Buonanno
Treppe aus Stahlelementen, © Bas Vogelpoel, Valentina Buonanno
Die filigrane Treppe zwischen Erd- und Obergeschoss besteht aus Stahlelementen. Diese wurden basierend auf den CAD-Plänen der Architekten lasergeschnitten, vor Ort verschweißt und anschließend nur mit Bienenwachs beschichtet, um dem Material eine rohe, unbehandelte Ästhetik zu lassen. Auch den Betonfußboden ließen die Architekten in gewisser Weise „vorbewittern“, indem er während der Bauphase nicht abgedeckt wurde.
Architektur: Bas Vogelpoel Architecten
Bauherr: privat
Standort: Marcelisstraat, Den Haag (NL)
Tragwerksplanung: De Ingenieuersgroep
Galerie
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