Masterplan für Vridsløse

Für das Kopenhagener Architekturbüro Cobe sind Städte und Quartiere der Zukunft eng mit dem Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Besucherinnen sowie der Gemeinschaft und der Natur verknüpft. Dafür steht auch das aktuelle Projekt Vridsløse, ein ehemaliges Staatsgefängnis, das 1895 sternförmig erbaut wurde. Entwickelt wurde es vom dänischen Rententräger PKA zusammen mit dem Bauunternehmen A. Enggaard und der staatlichen Immobiliengesellschaft Freja. Der letzte Häftling ist 2016 ausgezogen. Jetzt soll auf dem 160 000 m² großen Gelände in Albertslund, rund 15 km entfernt vom Kopenhagener Stadtzentrum, ein lebendiges und nachhaltiges Viertel entstehen – mit Wohnungen für alle Altersgruppen und zu erschwinglichen Preisen.

Für den Masterplan des neuen Viertels setzt Cobe in der frühen Planungsphase auf Spacemaker. Die Software bietet den Architektinnen digitale Insights und Analysetools für das sehr komplexe Projekt: Inspiriert von seinem historischen und landschaftlichen Erbe soll der Ort ein zweites Leben erhalten und der Masterplan soll die Fläche von Vridsløse auch für die breite Öffentlichkeit öffnen.

Spacemaker in der frühen Planungsphase

Auswertungen von Lärmdaten und Parametern des Mikroklimas wie Sonnenlicht und Wind tragen bereits in der frühen Planungsphase dazu bei, das Design hinsichtlich Lebensqualität, Umwelt und die Dichte der Bebauung zu optimieren. Bei der Gestaltung des öffentlichen Raums legt das Team von Cobe ein besonderes Augenmerk auf die optimale Nutzung der mikroklimatischen Bedingungen. In Spacemaker haben die Planenden geprüft, ob es am Tag genug Sonnenlicht gibt und welche Orte besonders vor Wind geschützt werden müssen. „Die exakten prozentualen Anteile von Sonne auf der Fassade und am Boden für jede einzelne Option machen es uns einfach, diese zu vergleichen und die beste zu finden.“, sagt Arendse Steensberg, Architektin und Stadtplanerin bei Cobe.

Für Vridsløse wurden zwei südliche Stadtteile, die an die Bahngleise und den Bahnhof angrenzen, bewusst kompakt gestaltet, um hier ein lebendiges Wohnviertel mit Lärmpuffer zu schaffen. Und die Hofgebäude sind so gestaltet, dass sie weder die architektonische Qualität noch den Ausblick auf Park und See beeinträchtigen.

Windstudie © Cobe

„Wir entwickeln unsere Projekte basierend auf starken Narrativen. Um zu vermeiden, dass die Entwürfe später mehrfach überarbeitet werden müssen ist es wichtig, diese frühzeitig zu erproben. Nur so können wir sicher sein, dass die Nutzerinnen den Raum tatsächlich als angenehm empfinden. Spacemaker hilft hier mit dem Proof of Concept.”, sagt Mads Birgens, Head of Urbanism bei Cobe. Der Masterplan für Vridsløse soll noch in diesem Jahr fertiggestellt und den Behörden vorgelegt werden, der erste Spatenstich ist für 2023 geplant. HK