Loop of Wisdom: Wahrzeichen für ein neues Stadtviertel in Chengdu
Foto: Jonathan Leijonhufvud
Der noch im Entstehen begriffene Stadtteil Unis Chip City liegt im Viertel Tianfu, einem städtebaulichen Expansionsgebiet Chengdus, der Provinzhauptstadt Sichuans in Südwestchina. In der üppig-grünen Umgebung sollen schon bald tausende Menschen Arbeit und Lebensraum finden. Neben Innovation und Anwerbung internationaler Technologieunternehmen haben sich die Stadtplaner einer nachhaltigen Stadtentwicklung mit der Förderung von Grünflächen verschrieben. Ursprünglich wurden die Rotterdamer Architekten vom Chiphersteller und Immobilienentwickler Uni-Hiku nur mit einer temporären Skulptur beauftragt, die die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich ziehen und so die Entwicklung der neuen Siedlung und des geplanten Zentrums hervorheben sollte. Der Entwurf des bis zu 25 m hohen und 698 m langen begehbaren Loops überzeugte den Konzern, die Skulptur als dauerhafte Struktur zu errichten, und sie beauftragten die Powerhouse Company zugleich mit der Gestaltung der Gesamtanlage. Nach nur einem knappen Jahr Bauzeit stehen die beiden getrennten Programme Technologiemuseum und Besucherzentrum, die von dem ringförmigen Laufband verbunden werden.
Anders als in China üblich, wurde für den Bau keine Anpassung des welligen Bodens vorgenommen. Der fließende Loop folgt dem orographischen Verlauf des Bodens und soll die Menschen dazu einladen, ihn zu erkunden und den Weg in ihre tägliche Sport- und Laufroutine zu integrieren. Dafür wurde das Laufband mit einem dämpfenden Gummiasphalt aus der Leichtathletik ausgestattet. Tagsüber hebt die rote Farbe den Loop – der mit 15 218 Aluminiumplatten verkleidet ist – aus der grünen Umgebung hervor. Abends verwandelt er sich in eine LED-Leuchtskulptur, die das aerodynamische Profil des Baus betont und sich so als leicht erkennbares Wahrzeichen von Unis Chip City bewirbt.
Vom Dach der beiden Gebäude bietet sich ein Panorama von der wuchernden Stadt bis zu weit entfernten Bergen. Die Betoninnenräume unter dem Loop sind mit Holzdecken ausgestattet und integrieren sich durch bis zu 13 Meter hohe Glasfassaden in die Parklandschaft.
Im Museum werden den Besuchern Technologie- und Kulturveranstaltungen angeboten, während im Besucherzentrum momentan noch Modelle der geplanten City ausgestellt sind. Nach Abschluss der Stadtteilentwicklung soll der Empfangsblock in eine Bibliothek und ein Sportzentrum für eine Schule umgewandelt werden, die für den Standort neben dem Gebäude geplant ist.