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Liquid City: Triennale Brügge 2018
Foto: Iwan Baan
Die Kuratoren der diesjährigen Triennale in Brügge Till-Holger Borchert und Michel Dewilde suchen nach Antworten auf die Frage nach neuen Lebensformen und Denkweisen in der sich immer schneller verändernden Welt. Auf der Triennale werden zwischen Mai und September 2018 fünfzehn Installationen von Künstlern und Architekten im historischen Stadtzentrum zu sehen sein, die sich unter dem Motto »Liquid City« mit dem Thema »Stadt im Fluss« auseinandersetzen.
Borchert und Dewilde berufen sich in ihrem Statement auf den Philosophen Zygmunt Bauman, der die Gegenwart als ein Zeitalter der »flüssigen Moderne« bezeichnet. Die Sehnsucht nach Sicherheit folgt aus der Unsicherheit in allen Lebensbereichen. Allerdings stellt sich die Gegenüberstellung der »flüssigen« Gegenwart und der »guten alten Zeit« als eine Täuschung heraus: Auch während der wirtschaftlichen und kulturellen Hochphase im 14. und 15. Jahrhundert war Brügge als eine »Liquid City« bekannt, sozial gespalten und von der Geldgier der Mächtigen getrieben.
Die Kunstwerke und Installationen von heute sollen der Angst vor einer »flüssigen Zukunft« zuvorkommen. Hierfür entwarf Kunle Adeyemi ein schwimmendes Klassenzimmer mit Blick auf einen Park; das Berliner Büro Raumlabor konzipierte das »House of Time« auf einem alten Industriestandort zusammen mit den Jugendorganisationen »Bolwerk« und »Brugge(n)«; das spanische Architekturbüro selgascano plante eine organische Struktur mit rosafarbenen und orangenen transparenten Wänden als einen Ruhe- und Aufenthaltsort. Die meisten Bauwerke sind am Wasser platziert: die »Fluss«-Metapher wird auf die von Wasser geprägte Stadtstruktur von Brügge übertragen.