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Liebe zum Detail: Schuhladen in Oslo
Foto: Lasse Fløde
Die Geschäftsfläche umfasst einen rechteckigen Raum mit geringen Abmessungen. Auf 20 Quadratmetern finden hier Präsentation, Kundenberatung und Verkauf nebeneinander in wirkungsvollem Rahmen statt.
Zum Hauptakteur wird die hintere Längsseite des Ladens: Hier reihen sich fünf Nischen aneinander, auf denen das komplette Möblierungskonzept des Raumes beruht. Sie weisen alle die gleichen Maße auf, sind oben abgerundet und besitzen eine gewölbeartige Form. Deutlich spürt man den historischen Bezug zu Goethes Faust, von dem sich die Architekten inspirieren ließen. Unterschiedlich bespielt werden die Nischen sämtlichen Anforderungen gerecht. Drei von ihnen können wie einheitliche Einbauschränke geschlossen werden und bieten Platz für Schuhkartons, sowie Schusterutensilien. Durch ihre fein gearbeiteten Holztüren vermitteln sie ein einheitliches Bild. Die übrigen beiden Nischen bleiben unverkleidet und werden als Sitzplatz und Präsentationsfläche genutzt.
Die Wertigkeit von Qualität, das Zusammenspiel von Optik und Haptik, von Material und dessen Verarbeitung, ist im gesamten Verkaufsraum klar spürbar. Nicht nur die präzise Arbeit des Schuhmachers, vom feinen Leder bis hin zur exakten Naht, sondern die gesamte Philosophie der Marke scheinen sich in der Architektur widerzuspiegeln. Dies drückt sich nicht zuletzt durch die Wahl der Materialien im Raum aus. Schlichtes Holz formt die Einbauten während die Nischen in glattem Betonfinish gekleidet sind. Dunkles Grau und Blau komplettieren das nahezu mystische Ambiente.
Snøhettas Arbeit beschränkt sich aber nicht nur auf den Verkaufsraum, sondern setzt sich bis hin zum ganzheitlichen Design der Marke fort. Website, Visitenkarten und Briefpapier sowie neues Logo – sie alle präsentieren sich in einer einheitlichen, eleganten Linie. Eigens auf den historischen Bezug von Faust abgestimmte Buchstaben prägen den Schriftzug und sämtliche Elemente auf die er appliziert ist, im wahrsten Sinne des Wortes. Über diese haptische Komponente schließt sich der Kreis wieder, zurück zum eigentlichen Protagonisten dieser Geschichte – dem Schuh. Wie die Architektur lebt auch das traditionelle Handwerk des Schusters von Details. Dies verdeutlicht der Faust-Store eindrucksvoll.