Aus Le Corbusiers Architektur ist die Farbe nicht wegzudenken. Für den Universalkünstler ist sie „ein ebenso kräftiges Mittel wie der Grundriss und der Schnitt.“ Im Kontrast zur eher farblos geprägten modernen Architektur kombiniert Le Corbusier starke Töne mit natürlichen Oberflächen wie Beton, Holz und Stein. Sein Farbeinsatz zeichnet sich durch bedachte und gezielte Platzierung aus, oftmals in Zusammenhang mit einer Wohntypologie. Das Spiel zwischen Logik, Methode und Ornamentik entwickelte er während seines Schaffens stetig fort. Als zentrales Mittel hierzu diente der Wechsel zwischen der Auflösung und Schließung des Raums. Eigene Werkzeuge wie Le Corbusiers Erste und Zweite Farbklaviatur aus den Jahren 1931 und 1959 begleiten seine Arbeit.
Die Ausstellung im Zürcher Pavillon zeigt mit Fotografien, Originalen, Plänen und drei großformatigen Installationen die Schaffensphasen Le Corbusiers. Sie beherbergt erste kleine Entwürfe des Künstlerarchitekten sowie seine prominentesten Werke wie die Kapelle von Ronchamp und die Unité d’Habitation als späten Höhepunkt. Ein weiteres Highlight ist die erstmals ausgestellte Pigmentensammlung Johannes Ittens, die das Publikum in die Welt der Farbe einlädt. Mit Fotografien ist der Chronist René Burri vertreten, der Le Corbusier über ein Jahrzehnt in seinem Maleratelier begleitete. Der Schauplatz der Ausstellung selbst – sein letztes realisiertes Projekt – stellt den Endpunkt von Le Corbusiers Beschäftigung mit dem Thema Farbe dar. Der Pavillon besticht gleichermaßen als Ausstellungsraum und Exponat. Knallige Farben prägen das Äußere, während im Innenraum naturbelassenes Eichenholz überwiegt. Er kann von den Gästen frei begangen werden und enthüllt Blickbeziehungen auf drei Geschossen und einer Dachterrasse.
Die Ausstellung ist bis zum 28. November geöffnet und wird von regelmäßigen Führungen, Gesprächen, Konzerten, einem Workshop und Parcours für die jungen Gäste begleitet.
Musterbuch der Firma Salubra AG. Aufgeschlagen ist die Seite mit den kleinformatigen
Punkt-Dessins, Foto: Umberto Romito und Ivan Suta, 2021, Museum für Gestaltung Zürich
/ ZHdK
Kuratorium: Christian Brändle, Direktor Museum für Gestaltung Zürich
Arthur Rüegg, Architekt und Prof. em. ETH Zürich
Szenografie: Silvio Schmed, Christian Brändle
Details bezüglich Führungen, Workshops, Gesprächen und Konzerten finden Sie auf der
Website: www.pavillon-le-corbusier.ch