Kunst in etruskischen Gräbern
Kunstmuseum von Mario Cucinella Architects
© Duccio Malagamba
Im Zuge der Renovierung und Umgestaltung des Palazzo Bocconi-Rizzoli-Carraro in Mailand erschaffen Mario Cucinella Architects eine neue unterirdische Galerie. Zur Ausstellung der antiken etruskischen Artefakte haben die Planer, in Anlehnung an die etruskischen Gräber, eine Höhlenatmosphäre geschaffen. Ziel ist es, das Museum zu einem offenen, hybriden Raum für Kultur werden zu lassen.
Unterirdische Galerie, © Duccio Malagamba
Raumorganisation
Das prägende Element im Innenraum der Galerie sind die überlappenden Schichten aus Kalksandstein, die sich über das Treppenhaus bis in die Eingangshalle der Stiftung ziehen und so die Besucher ins Galeriegeschoss locken. Neben der Eingangshalle finden sich im Erdgeschoss ein Ticketschalter, ein Café und eine Buchhandlung mit Zugang zum Hofgarten. Im Hofgarten sind die unterirdischen Kuppeln des Museums bereits als Umrisse ablesbar.
Das Hypogäum
Die neuen Ausstellungsräume im Untergeschoss sind gänzlich mit der Schichtung aus Kalksandstein versehen und entführen die Besucher in die Welt der Etrusker. Diese außergewöhnliche Innenraumgestaltung soll einen Dialog zwischen Antike und Gegenwart entstehen lassen. Die unterirdischen Räumlichkeiten bestehen aus drei kreisförmigen und einer elliptischen Höhle, die in ihrer Form und Materialität ihren Ursprung in den etruskischen Gräbern finden.
Die Vitrinen sind Spezialanfertigungen nach den Plänen der Architekten. © Duccio Malagamba
Im Hypogäum sind zweihundert Exponate aus der Sammlung der Luigi Rovati Stiftung ausgestellt. Die Vitrinen mit Urnen, Vasen, Schmuck und Bronzen wurden speziell nach den Plänen der Architekten angefertigt und erwirken den Eindruck, dass die Exponate auf einem unsichtbaren Sockel schweben.
© Duccio Malagamba
© Duccio Malagamba
Das Piano Nobile wurde von den Planern unter der Berücksichtigung der zeitgenössischen Elemente behutsam umgestaltet und restauriert. Es beherbergt in der zweiten Etage Platz für temporäre Veranstaltungen und Ausstellungen sowie im dritten Stock ein Restaurant. Die Studiensammlung der Stiftung befindet sich im Untergeschoss unter den neuen Galerieräumen.
Das prägende Element im Innenraum der Galerie sind die überlappenden Schichten aus Kalksandstein. © Duccio Malagamba
Die Haustechnik sowie Materialien wurden unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit ausgewählt. Die Wärme- und Kälteenergie für die Klimatisierung wird durch ein Grundwasser-Wärmepumpensystem gewonnen. Die Belüftung der gesamten Räumlichkeiten des Palazzos erfolgt mit aufbereiteter und gefilterter Frischluft.
Architektur: Mario Cucinella Architects
Bauherr: Fondazione Luigi Rovati
Standort: Mailand (IT)
Tragwerksplanung: Milan Ingegneria
Landschaftsarchitektur: Greencure
TGA-Planung: Manens
Bauunternehmen: Ediltecno Restauri, Aertermica
Galerie
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