Künstlerapartment in Prag von Neuhäusl Hunal

Ziel der Architekten Neuhäusl Hunal war es, optimales Licht und Großzügigkeit zu erreichen. Grenzen und Funktionen werden in Grundriss und Material verwischt: Der offene und fließende Raum ohne Türen wird geprägt durch gewölbte Halbschalen aus U-förmig profiliertem Glas. Diese transluzenten Glasbausteine sorgen für größtmöglichen Lichteinfall. Ihre Materialität und ihr Charakter verweisen auf das Werk des Bauherrn. 

Der Wohnraum ist offen gestaltet und besitzt keine Türen. © Radek Ulehla

Infrastruktur war wesentliche Entwurfsbedingung

Neben der Statik war die Infrastruktur eine wesentliche Entwurfsbedingung für die Architekten Neuhäusl Hunal. Der entscheidende Punkt war der Wasser- und Abwasseranschluss, der die Lage des einzigen, fast geschlossenen Raumes definiert. Das markanteste Element ist daher der Badbogen mit Toilette und Dusche. Wegen der Abwasserentsorgung steht er auf einem kleinen Podest, das seine räumliche Dominanz subtil unterstreicht. Ergänzt wird die Grundrisskomposition durch drei offene U-förmige Glasbögen, die unaufdringlich die Garderobe, den Stauraum und den Arbeitsbereich, also die Küche, definieren. Der verbleibende Raum dazwischen bleibt für jede zukünftige Interpretation offen. 

© Radek Ulehla

Materialien im Innenraum

Der rechteckige Grundriss wird von einer roh belassenen tragenden Stahlbetonwand mit zwei Öffnungen durchschnitten. Die übrigen Wände und die Decke sind dagegen schlicht Weiß verputzt. Die Stellen, die mit Wasser in Berührung kommen, sind durch schmutzig-weißes Mosaik definiert. Die Küche, in der mehr Objekte als Mahlzeiten entstehen, ist speziell auf ihren funktionalen Hauptzweck hin konzipiert. Der Charakter eines jeden Raumes wird durch die Art der verwendeten Beleuchtungskörper betont: strenge Linien oder lockere Strahler.