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Kulturellen Kontext verknüpfen: Chipperfield erhält Praemium Imperiale 2013
Großbritannien ist der Gewinner beim diesjährigen Praemium Imperiale. Mit der heutigen Verkündung der Preisträger des Jahres 2013 werden gleich zwei Kulturschaffende der britischen Inseln geehrt: der Architekt David Chipperfield und der Bildhauer Antony Gormley. In der Sektion Malerei geht der Preis an den italienischen Künstler Michelangelo Pistoletto, im Bereich Musik an den spanisch-mexikanischen Tenor Plácido Domingo und im Bereich Theater/Film an den amerikanischen Regisseur Francis Ford Coppola. Die Preisverleihung des als „Nobelpreis der Künste“ geltenden, vom japanischen Prinzen Takamatsu ausgelobten Awards findet im Oktober in Japan statt.
David Chipperfields Architektur stehe für eine „bescheidenere, bedachtere Kunstform als die vieler seiner modernistischen Vorgänger“, heißt es in der Laudatio. In seinem Werk achte er sehr darauf, „einen Dialog mit dem vorgegebenen Ort einzugehen und dann dessen historischen und kulturellen Kontext mit moderner Architektur zu verbinden“. Mit seinem „unfehlbaren Auge für elegant-diffuses und natürliches Licht, enthüllen seine Entwürfe die grundlegenden Qualitäten eines Gebäudes in einer anmutigen und ruhigen Atmosphäre“.
Nach seiner Ausbildung an der AA Architectural Association in London und der Mitarbeit unter anderem bei Richard Rogers und Norman Foster war Japan für Chipperfield eines der ersten Länder, in denen er eigene Aufträge – meist Bürobauten –realisieren konnte und das seine Architekturhaltung maßgeblich beeinflussen sollte. Dies gilt zum Beispiel für die Beziehung zwischen Innen- und Außenraum über Gebäudeöffnungen, die den Blick auf die äußere Landschaft als „borrowed view“ zum Bild im Raum werden lassen. In England wurde er zunächst durch minimalistisch gestaltete Ladeneinrichtungen bekannt, sein Ende der achtiziger Jahre errichtetes River and Rowing Museum in Henley-on-Thames war ein erster Schritt auf dem Weg zum international gefeierten Museumsarchitekten, dessen Karriere mit der Ausrichtung der Architekturbiennale in Venedig im vergangenen Jahr einen weiteren Höhepunkt erreichte.
Zu Chipperfields wichtigen Museumsbauten zählen unter anderem Sanierung und Umbau des Neuen Museums in Berlin, die Erweiterung des Folkwang Museums in Essen, die Hepworth Wakefield Galerie und das Turner Contemporary in Margate/Kent. Kürzlich fertig gestellt wurde das East Building des Saint Louis Art Museum. Zu seinen aktuellen Museumsprojekten gehören die Sanierung der Neuen Nationalgalerie von Mies van der Rohe in Berlin und die des Haus der Kunst in München, die James-Simon-Galerie in Berlin sowie die Erweiterung des Kunsthaus’ Zürich. David Chipperfield ist Träger zahlreicher Auszeichnungen, unter anderem der RIBA Gold Medal. Er unterhält Büros in London, Berlin, Mailand und Schanghai. Und: David Chipperfield ist Preisträger und Jurymitglied des DETAIL-Preises.
Bisherige Preisträger des Praemium Imperiale in der Sparte Architektur waren unter anderem Henning Larsen, Toyo Ito, Zaha Hadid, Peter Zumthor, Frei Otto, Oscar Niemeyer, Rem Koolhaas, Norman Foster, Tadao Ando, Gae Aulenti und Frank Gehry.