Vielfalt im Quartier
Kreative Arbeitsräume in London von Mole Architects
Ziggurat (C2), © Taran Wilkhu
Die Landzunge Greenwich wird von drei Seiten von der Themse umflossen, hier liegt der Londoner Design District. Und hier haben Mole Architects zwei vielseitig nutzbare Bürogebäude realisiert. Gemeinsam mit 15 weiteren Architekten entstand ein Künstlerquartier, welches geprägt ist von Diversität und dem Gedanken der gegenseitigen Unterstützung.
Ziggurat (C2), © Taran Wilkhu
Der Masterplan sieht eine Art Dorfgemeinschaft für Kreativschaffende vor. Zwischen Gassen, Innenhöfen und dem Marktplatz soll ein reger Austausch zwischen den unterschiedlichen Disziplinen entstehen. Möglich gemacht wird dies durch niedrige Mieten und flexible Verträge.
Industrielle Optik
Das größere der beiden von Mole Architects konzipierten Gebäude ist dreigeschossig und umfasst knapp 800 m². Seinen Namen Ziggurat (C2) erhielt das Gebäude in Anlehnung an die historischen Tempeltürme. Nach dem historischen Vorbild verjüngt sich der Baukörper nach oben hin stufenförmig und unterteilt sich in eine Hülle und einen Kern. Die Hülle bildet in der Interpretation der Planer eine diagonal verlegte Cortenstahlfassade, die nach außen industrielle Qualität verkörpern soll. Der Kern besteht aus einer Holzkonstruktion, deren Balken im Innenraum weitestgehend sichtbar bleiben.
Diagonal verlegte Cortenstahlfassade, © Taran Wilkhu
Lichtdurchflutetes Atelier
Der Baukörper teilt sich in sechs Arbeitsbereiche mit unterschiedlichsten Größen, dadurch kann den diversen Anforderungen der kreativen Nutzer genüge getan werden. Das Herzstück bildet das Atelier im Obergeschoss, welches durch Sheddächer zu einem lichtdurchfluteten Raum wird, der in Zukunft von einer Tanzgruppe belebt wird. Im Erdgeschoss von Ziggurat findet die Großküche der Kantine ihren Platz.
Atelier im Obergeschoss, © Taran Wilkhu
Kompakter Kubus
Rhomboid ist das kleinere Gebäude, benannt nach seiner geometrischen Form. Die Fassade des kompakten Kubus ist in trapezförmigem Aluminium ausgeführt. Die Metallic-Lackierung der Fassade sorgt zudem für ein polymorphes Farbspiel je nach Lichteinfall. So bildet sie eine Hommage an die Flamme der Glasherstellung, welche früher in Greenwich stattgefunden hat. Der ebenfalls in Holz konstruierte Baukörper vereint auf drei Etagen fünf Arbeitsbereiche mit Größen von 39 bis 133 m².
Rhomboid, © Taran Wilkhu
© Taran Wilkhu
Energiebilanz
Die Planenden haben die Gebäude so konzipiert, dass der Energieverbrauch, sowohl in Hinblick auf die Errichtung der Gebäude, als auch während der Nutzung möglichst gering ausfällt. Durch die Verwendung von Holzkonstruktionen konnten jeweils mehr als 40 % kg CO2/m² im Vergleich zu einer Betonkonstruktion eingespart werden. Dadurch wurde nicht nur die graue Energie reduziert, sondern auch ein effizienterer vorgefertigter Bauprozess ermöglicht, der die Zeit auf der Baustelle verkürzt hat.
Architektur: Mole Architects
Bauherr: Knight Dragon Developments
Standort: London (GB)
Tragwerksplanung: WME
Landschaftsarchitektur: Shulze & Grassov
TGA-Planung: Skelly and Couch
Bauunternehmen: Ardmore