Kraft und Defizite: Volker Staab zu 60 Jahren Architektur
Zum Geburtstag von DETAIL reflektiert der Gründungspartner von Staab Architekten die Errungenschaften der 60er-Jahre und wirft einen Blick in die Zukunft der Architektur.
Was haben uns die 60er-Jahre in der Architektur hinterlassen?
Sie haben uns die Kraft und die Defizite gestalterischer Dogmen vor Augen geführt. Einerseits setzten sie große Potentiale für visionäre Ideen und bauliche Experimente frei, andererseits hinterließen sie uns in ihrer Monothematik problematische Stadträume, die uns bis heute beschäftigen.
Wann sind Sie DETAIL zum ersten Mal begegnet?
Als Student bot die Zeitschrift die Möglichkeit, an neuesten Beispielen nachzuvollziehen, wie Architektur wirklich gemacht wird.
Wo glauben Sie steht die Architektur in 60 Jahren?
Wie der Mensch, für den wir bauen, werden auch die architektonischen Grundfragen und Elemente dieselben bleiben. Die Produktion von Architektur wird sich aber wahrscheinlich sehr verändert haben.
Volker Staab ist Gründer von Staab Architekten in Berlin. Nach dem Wettbewerbsgewinn für das Neue Museum in Nürnberg 1991 eröffnete er sein eigenes Architekturbüro und arbeitet seit 1996 in Büropartnerschaft mit Alfred Nieuwenhuizen. Schwerpunkt der Arbeit sind öffentliche Gebäude für Kultur, Bildung und Forschung, die oft in sensiblen, teils denkmalgeschützten Stadt- und Landschaftsräumen liegen. Nach Gastprofessuren an der TU Berlin, der FH Münster und der Kunstakademie in Stuttgart übernahm er 2012 einen Lehrstuhl für Entwurf an der TU Braunschweig. Volker Staab erhielt 2011 den großen BDA-Preis und ist Mitglied der Akademie der Künste.