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Klimaneutrales Pilotprojekt: Aktiv-Stadthaus im Bestand in Frankfurt
Foto: HHS/Constantin Meyer
Bis 2050 will die Bundesregierung, dass der deutsche Gebäudebestand nahezu klimaneutral beheizt, gekühlt und mit Strom versorgt wird. Wie das jedoch gelingen soll, weiß bislang noch kaum jemand. Ein wichtiges Pilotprojekt in diese Richtung realisiert nun die stadteigene ABG Frankfurt Holding gemeinsam mit HHS Planer + Architekten und der energydesign braunschweig gmbh in Frankfurt-Riederwald. Zwei Häuserzeilen aus den 50er-Jahren werden dort zu »Aktiv-Stadthäusern« saniert, die im Jahresverlauf nur so viel Energie benötigen, wie die Photovoltaikanlagen auf dem eigenen Dach bereitstellen.
Die östliche der beiden Zeilen ist bereits fertiggestellt. Hier fand die Sanierung im bewohnten Zustand statt und bildete gleichsam den Probelauf für die Erneuerung der westlichen Häuserzeile, die im Sommer 2018 übergeben werden soll.
Bei beiden Zeilenbauten werden die zuvor nicht ausgebauten Dächer komplett erneuert und bewohnbar gemacht, sodass die Zahl der Wohneinheiten auf je 27 pro Zeile stieg. Aufgrund der West-/Ostausrichtung der Häuser sind die Dachflächen beidseitig mit Photovoltaikmodulen belegt. Um ihren Ertrag zu maximieren, haben die Dachstühle nun eine stärkere Neigung als zuvor. Die Dachfenster sind maßlich genau ins Modulraster eingepasst.
Gemeinsam ist den Gebäuden auch ihr hellgrau verputztes Wärmedämmverbundsystem auf Basis von Mineralwolle. Der mittlere Wärmedurchgangskoeffizient der Gebäudehülle liegt bei 0,351 W/m2K und damit 25% unter dem Wert des Neubau-Referenzgebäudes gemäß EnEV. Die Häuser wurden als „Nur-Strom-Häuser“ saniert; die Heizung geschieht also rein strombasiert über eine bivalente Wärmepumpenanlage, die sowohl die Außenluft als auch ein Erdsondenfeld mit sieben je 100 m tiefen Sonden nutzt.
Zwei Sanierungskonzepte im Vergleich
Daneben gibt es jedoch auch gewichtige Unterschiede. Bei der westlichen Häuserzeile profitierte der Bauherr davon, dass die Wohnungen vor dem Umzug leergezogen wurden und so weitaus grundlegender an moderne Standards angepasst werden können. Hier werden auch die Fenster vergrößert und 14 der 27 Wohnungen erhalten kleine Anbauten vor den Wohnzimmern, die damit zu großen Wohnküchen aufgewertet werden. Außen sind die Anbauten mit Faserzementtafeln in der gleichen Farbe wie der Außenputz verkleidet.
Wie bereits bei der östlichen Häuserzeile bleiben die restlichen Wohnungsgrundrisse im Wesentlichen erhalten. Damit will die ABG Frankfurt Holding nicht zuletzt einer schleichenden Gentrifizierung des Wohnquartiers vorbeugen.
Zusätzlich zu der dachintegrierten Photovoltaikanlage (120 kWp) sollen bei der zweiten Häuserzeile an der südlichen Giebelfassade organische PV-Module mit 5 kWp Spitzenleistung eingebaut werden.
Nach Berechnung der Energieplaner werden die Solaranlagen gemeinsam im Jahresverlauf so viel Energie liefern, dass die Häuser eine ausgeglichene End- und Primärenergiebilanz erreichen. Selbst unter Berücksichtigung jahreszeitlicher Schwankungen sollen die Häuser 45% ihres Strombedarfs (einschließlich Haushaltsstrom) direkt vom eigenen Dach decken. Für die restlichen 55% nutzen sie das öffentliche Stromnetz gleichsam als Zwischenspeicher.
Die östliche der beiden Zeilen ist bereits fertiggestellt. Hier fand die Sanierung im bewohnten Zustand statt und bildete gleichsam den Probelauf für die Erneuerung der westlichen Häuserzeile, die im Sommer 2018 übergeben werden soll.
Bei beiden Zeilenbauten werden die zuvor nicht ausgebauten Dächer komplett erneuert und bewohnbar gemacht, sodass die Zahl der Wohneinheiten auf je 27 pro Zeile stieg. Aufgrund der West-/Ostausrichtung der Häuser sind die Dachflächen beidseitig mit Photovoltaikmodulen belegt. Um ihren Ertrag zu maximieren, haben die Dachstühle nun eine stärkere Neigung als zuvor. Die Dachfenster sind maßlich genau ins Modulraster eingepasst.
Gemeinsam ist den Gebäuden auch ihr hellgrau verputztes Wärmedämmverbundsystem auf Basis von Mineralwolle. Der mittlere Wärmedurchgangskoeffizient der Gebäudehülle liegt bei 0,351 W/m2K und damit 25% unter dem Wert des Neubau-Referenzgebäudes gemäß EnEV. Die Häuser wurden als „Nur-Strom-Häuser“ saniert; die Heizung geschieht also rein strombasiert über eine bivalente Wärmepumpenanlage, die sowohl die Außenluft als auch ein Erdsondenfeld mit sieben je 100 m tiefen Sonden nutzt.
Zwei Sanierungskonzepte im Vergleich
Daneben gibt es jedoch auch gewichtige Unterschiede. Bei der westlichen Häuserzeile profitierte der Bauherr davon, dass die Wohnungen vor dem Umzug leergezogen wurden und so weitaus grundlegender an moderne Standards angepasst werden können. Hier werden auch die Fenster vergrößert und 14 der 27 Wohnungen erhalten kleine Anbauten vor den Wohnzimmern, die damit zu großen Wohnküchen aufgewertet werden. Außen sind die Anbauten mit Faserzementtafeln in der gleichen Farbe wie der Außenputz verkleidet.
Wie bereits bei der östlichen Häuserzeile bleiben die restlichen Wohnungsgrundrisse im Wesentlichen erhalten. Damit will die ABG Frankfurt Holding nicht zuletzt einer schleichenden Gentrifizierung des Wohnquartiers vorbeugen.
Zusätzlich zu der dachintegrierten Photovoltaikanlage (120 kWp) sollen bei der zweiten Häuserzeile an der südlichen Giebelfassade organische PV-Module mit 5 kWp Spitzenleistung eingebaut werden.
Nach Berechnung der Energieplaner werden die Solaranlagen gemeinsam im Jahresverlauf so viel Energie liefern, dass die Häuser eine ausgeglichene End- und Primärenergiebilanz erreichen. Selbst unter Berücksichtigung jahreszeitlicher Schwankungen sollen die Häuser 45% ihres Strombedarfs (einschließlich Haushaltsstrom) direkt vom eigenen Dach decken. Für die restlichen 55% nutzen sie das öffentliche Stromnetz gleichsam als Zwischenspeicher.
Weitere Informationen:
TGA-Planung, Bauphysik, Energiekonzept: energydesign braunschweig gmbh
Bauherrenvertretung: Frankfurter Aufbau AG Hochbau
Statik: Engelbach + Partner
TGA-Planung, Bauphysik, Energiekonzept: energydesign braunschweig gmbh
Bauherrenvertretung: Frankfurter Aufbau AG Hochbau
Statik: Engelbach + Partner