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Kletterhalle für Bruneck - Wettbewerb entschieden
Aus 75 Einreichungen wählte die Jury den Entwurf von Stifter und Bachmann als Sieger. Alle Entwürfe gibt es in einem Katalog zu sehen.
Die 1998 errichtete Kletterhalle von Bruneck hält dem Andrang der immer größer werdenden Gemeinde der Sportkletterer nicht mehr stand. AVS Bruneck, Gemeinde und Schulen streben daher einen Neubau an und sammelten in einem Planungswettbewerb zahlreiche Vorschläge.
Die Anforderungen waren hoch, denn die neue Kletterhalle soll von den Grundbedürfnissen eines Anfängers bis zu hochgradigen Ansprüchen nahezu jede Anforderung abdecken: Eine 450 m² große, autonom begehbare Boulderhalle, ein geeigneter didaktischer Lehr- und Lernbereich für Jung und Alt, schließlich eine elegante, abwechslungsreiche 18 Meter hohe Vorstiegshalle, dazu noch eine Outdoorfläche samt Zuschauertreppen für Veranstaltungen.
Auf folgende Kriterien muss geachtet werden:
- Alle Kletterbereiche müssen mit einer Hebebühne oder einem Fassadensteiger angefahren werden können [...].
- Für eine ausreichende Lüftung der Bereiche muss gesorgt sein, wo möglich mit einer natürlichen Belüftung. [...]
- Die Akustik muss beachtet werden. Die Räume sollen bedämpft sein, also einen geringen Nachhall aufweisen, da durch das Schlagen der Karabiner an den Kletterwänden bzw. teils auch durch das Rufen der Kletterer viel Lärm entsteht.
- Obwohl die Hauptnutzungszeiten neben dem Schulbetrieb im späteren Nachmittag und am Abend liegen, soll auf eine natürliche Belichtung geachtet werden. Auf die Beschattung bei sonstiger Überhitzung soll geachtet werden, ein natürlicher Schattenwurf an den Kletterwänden wird akzeptiert. Positiv ist eine gleichmäßige Belichtung; [...].
- Auf eine leichte und schnelle Reinigungsmöglichkeit ist zu achten. Vermieden werden sollen versteckte Staubfänger und insbesondere horizontale Flächen, da durch die Magnesia sehr viel Staub entsteht.
- Nach Möglichkeit sollen Bereiche der Halle absperrbar sein, damit Routen geändert werden können, ohne die Sicherheit der Kletterer zu gefährden [...].
- Wichtig ist die barrierefreie Planung der Strukturen [...], da auf eine mögliche therapeutische Nutzung Wert gelegt wird.
Zwei Tage beriet das Preisgericht unter dem Vorsitz von Dr. Arch. Josef March intensiv und legte in mehreren Ausschlussrunden schließlich die Sieger fest.
1. Preis
Bürogemeinschaft Stifter und Bachmann, Pfalzen
Arch. Helmut Stifter, Arch. Angelika Bachmann
Mitarbeiter: Arch. Corinna Graf
Bürogemeinschaft Stifter und Bachmann, Pfalzen
Arch. Helmut Stifter, Arch. Angelika Bachmann
Mitarbeiter: Arch. Corinna Graf
Bewertung des Preisgerichts
Die elegante Abwicklung des Volumens wirkt skulptural, die freie Form weist aber doch eine kompakte Struktur auf. Das Gebäude liegt ruhend und elegant, aber doch locker im Gelände und fügt sich sehr gut in die Umgebung ein. Dem Betrachter von der Straße aus erweckt sich die Neugierde.
Das Projekt hat einen hohen Wiedererkennungswert und einen sehr eigenständigen Zugang zur Entwurfsaufgabe. Von außen nicht einsehbar und geschlossen, öffnet sich die Innenfassade komplett und der Innenhof wird umso mehr als Ort der Begegnung in Szene gesetzt. Das Wechselspiel zwischen Innen- und Außenraum wirkt sehr attraktiv und erzeugt eine angenehme und spannende Atmosphäre. Die Transparenz zwischen Innenhof und -raum lässt das Innen mit dem Außen verschmelzen, der Außenraum wird zum Innenraum und umgekehrt.
Die Verteilung der Funktionen ist sehr übersichtlich und gut gelöst. Das Projekt lässt noch viele Möglichkeiten offen. Die Kletterbereiche sind teilweise etwas schmal und sollten verbreitert werden, auch sind die Flächen etwas knapp bemessen. Der Boulderbereich sollte höher gestaltet werden. Beschattungsmaßnahmen sind unbedingt notwendig. Auf die akustischen Maßnahmen muss genauer eingegangen werden. Insgesamt überzeugt das Projekt durch seine Klarheit, Raumqualität, Funktionalität und Ästhetik (Wiedererkennbarkeit).
2. Preis
Terrain: loenhart & mayr BDA, architekten und landschaftsarchitekten, München
Prof. Dipl. Ing. Klaus K. Loenhart, Dipl. Ing. Christoph Mayr
Mitarbeiter: Dipl. Arch. Swen Neubauer, Dipl. Ing. Martina Stubenhofer, Dipl. Ing. Bärbel Heitzer
Fachberater: Transsolar Energietechnik GmbH
Terrain: loenhart & mayr BDA, architekten und landschaftsarchitekten, München
Prof. Dipl. Ing. Klaus K. Loenhart, Dipl. Ing. Christoph Mayr
Mitarbeiter: Dipl. Arch. Swen Neubauer, Dipl. Ing. Martina Stubenhofer, Dipl. Ing. Bärbel Heitzer
Fachberater: Transsolar Energietechnik GmbH
Bewertung des Preisgerichts
Das Projekt wirkt trotz seiner Komplexität einfach und geometrisch. Die wie zufällig angeordneten Klettertürme lassen witzige Aus- und Einblicke zu. Der Wechsel zwischen innen und außen wurde ansprechend gelöst. Man hat das Gefühl in einem Wald zu sein, wo die Sonne zwischen den Baumkronen durchzublitzen vermag.
Der Übergang von außen nach innen verläuft spielerisch. Das Spiel der Klettertürme erzeugt eine angenehme Spannung, schönes Licht, und schützt doch vor Überhitzung. Es werden kleinere intime Kletterbereiche geschaffen, man klettert „dem Himmel entgegen“. Doch lässt die fixe Position der Klettertürme wenig Flexibilität bei der Gestaltung von Kletterrouten zu. Außen entstehen großzügige Vorbereiche, doch ist die Lage der Kletterfläche außen zu überdenken.
3. Preis
CeZ Calderan Zanovello Architekten, Bozen
Arch. Rinaldo Zanovello, Arch. Carlo Calderan
Mitarbeiter: Arch. Carlos Latorre
CeZ Calderan Zanovello Architekten, Bozen
Arch. Rinaldo Zanovello, Arch. Carlo Calderan
Mitarbeiter: Arch. Carlos Latorre
Bewertung des Preisgerichts
Das Gebäude fügt sich städtebaulich sehr gut in die Umgebung ein und wird bereits von der Ferne als Kletterhalle wahrgenommen. Die Eingangszone mit dem kleinen Vorplatz als Treffpunkt für die Kletterer ist einladend und reizvoll. Die Räume sind sehr gut angeordet, der Ablauf des Kletterbetriebs ist bis in die Details durchdacht, besonders die Erschließung vom Foyer aus zu den einzelnen Kletterbereichen funktioniert sehr gut.
Die Innenräume lassen viele Möglichkeiten für die Gestaltung der Kletterflächen offen, Kletterlandschaften können entstehen. Der Bezug nach außen ist nicht gegeben, Sichtbezüge werden vermisst. Das Gebäude wirkt von außen sehr abgeschlossen. Die Räume sind sehr zergliedert, doch für den Schul- und Kletterbetrieb ideal, da die kleineren Hallen für eine gute Akustik einfacher zu gestalten sind.
Spesenvergütung (3 Einreichungen)
EM2 Architekten, Bruneck
Arch. Heinrich Mutschlechner
Arch. Kurt Egger
Arch. Gerhard Mahlknecht
Arch. Heinrich Mutschlechner
Arch. Kurt Egger
Arch. Gerhard Mahlknecht
Dr. Arch. Hansjörg Plattner, Bozen
Arch. Wolfgang Meraner
Arch. Martin Mutschlechner
Bressanone
Arch. Martin Mutschlechner
Bressanone