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Klare Gliederung: Education Center Nyanza
Nyanza liegt an der Straße zwischen den wichtigsten Städten Ruandas: Kigali und Butare. Dieser besonders grüne Landesteil ist – nach europäischen Maßstäben – durch Zersiedlung geprägt. Die Ausbildungseinrichtungen stimmen nicht mit unserer eigenen Bildungskultur ein – den jeweils angemessenen Typus der Architektur in andere Kulturen zu übertragen, gehört daher zu den eher schwierigen Aufgaben interkultureller Projekte.
Architekt: Dominikus Stark Architekten
Standort: Nyanza, Ruanda, Afrika
Standort: Nyanza, Ruanda, Afrika
Die Gebäude des neuen Schulungszentrums gruppieren sich um einen zentralen Platz und integrieren ein zu sanierendes Haus in die neue Anlage. Nach außen ohne Öffnungen, orientieren sich die einzelnen Häuser nach innen. Einzig das öffentlich zugängliche Internet-Café mit Copyshop öffnet sich nach außen und bildet den Vorplatz und Eingang der Anlage.
Vorgelagerte Innenhöfe und Stützenreihen bilden einen Filter zwischen den Häusern und dem zentralen Platz in der Mitte. Die entstehenden Rückzugsmöglichkeiten ermöglichen parallele Nutzungen. Lediglich die Kantine, in der auch Hochzeiten und Kinoabende stattfinden, öffnet sich direkt zum Hauptplatz.
Materialien
Dauerhaft gut, dauerhaft schön sollen die Materialien sein. Auf der Suche nach einem geeigneten Material, daß lokal verfügbar war und ohne Maschine verbaut werden konnte, wurde Ziegel gewählt. Ein ursprüngliches Material mit langer Tradition in Ruanda, und positiven bauphysikalischen Eigenschaften. Von vielen Ein-Mann-Unternehmen wurden handgeformte, tonhaltige Lehmquader hergestellt, und in einer Kooperative über Wochen zu Ziegelsteinen gebrannt. Auch in Ruanda orientiert sich die Größe des Steins an den Maßen der menschlichen Hand. 575.000 Ziegelsteine wurden „Stein auf Stein“ präzise zu einem Ganzen gefügt. 150.000 m sichtbare Mörtelfugen wurden abgezogen. Ziegelstein als Material für Wände, Stützen, Lüftungsöffnungen, Bodenbeläge und Sitzbänke.
Dauerhaft gut, dauerhaft schön sollen die Materialien sein. Auf der Suche nach einem geeigneten Material, daß lokal verfügbar war und ohne Maschine verbaut werden konnte, wurde Ziegel gewählt. Ein ursprüngliches Material mit langer Tradition in Ruanda, und positiven bauphysikalischen Eigenschaften. Von vielen Ein-Mann-Unternehmen wurden handgeformte, tonhaltige Lehmquader hergestellt, und in einer Kooperative über Wochen zu Ziegelsteinen gebrannt. Auch in Ruanda orientiert sich die Größe des Steins an den Maßen der menschlichen Hand. 575.000 Ziegelsteine wurden „Stein auf Stein“ präzise zu einem Ganzen gefügt. 150.000 m sichtbare Mörtelfugen wurden abgezogen. Ziegelstein als Material für Wände, Stützen, Lüftungsöffnungen, Bodenbeläge und Sitzbänke.
Deckenverkleidungen aus Papyrus sowie das Flechtwerk der Kantinen- und Hoftore wurden von den örtlichen Korbflechterinnen hergestellt. Die Einbeziehung der lokalen Handwerker und der Menschen vor Ort fördert die Akzeptanz der Einrichtung und trägt zur wirtschaftlichen und baukulturellen Nachhaltigkeit bei. Ein einfaches Querlüftungskonzept in Kombination mit der Speichermasse der massiven Ziegelwände ermöglicht ein angenehmes Raumklima.
Beim DEUBAU-Preis 2014 wertete die Jury: Mit sparsamen Mitteln, handwerklicher Qualität und disziplinierter Formensprache ist ein „Werk“ entstanden, mehr als ein Projekt. Es korrespondiert mit regionalen Hofhäusern, hebt sich strukturell jedoch ab, entfaltet sich, aber nicht demonstrativ – also aufdringlich, marktschreierisch – sondern als Ort besonderer architektonischer Qualität. Ein Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung in Ruanda ist entstanden.
Wie die Architektur nachhaltig konzipiert ist, wie sie sich durch den intelligenten Einsatz lokaler Ressourcen behauptet, den Kontext respektiert und unter schwierigen Realisierungsbedingungen mit einer zeitgenössischen Antwort aufwartet, ist beeindruckend und zugleich Ausdruck einer europäisch geprägten Ästhetik.
Dominikus Stark erhielt dafür eine von zwei Anerkennungen beim DEUBAU-Preis 2014. Die Verleihung erfolgte am 16. Oktober 2013. Das Education Center Nyanza kam auch schon bei anderen Wettbewerben gut an:
Wie die Architektur nachhaltig konzipiert ist, wie sie sich durch den intelligenten Einsatz lokaler Ressourcen behauptet, den Kontext respektiert und unter schwierigen Realisierungsbedingungen mit einer zeitgenössischen Antwort aufwartet, ist beeindruckend und zugleich Ausdruck einer europäisch geprägten Ästhetik.
Dominikus Stark erhielt dafür eine von zwei Anerkennungen beim DEUBAU-Preis 2014. Die Verleihung erfolgte am 16. Oktober 2013. Das Education Center Nyanza kam auch schon bei anderen Wettbewerben gut an:
- Sonderpreis beim Fritz-Höger-Preis 2011
- Nachwuchspreis beim Deutschen Ziegelpreis 2011
- Nominierung für den Brick Award 2012