15.01.2025 Zümra Ayse Nevruz

Kitchen Culture – Pinakothek der Moderne

Die Kücheneinheit für das Wohnhochhaus Unité d´habitation in Marseille von Le Corbusier, Charlotte Perriand und André Wogenscky, 1946–1952, Frankreich © Neues Museum, Annette Kradisch

In Hinblick auf ihr 100-jähriges Jubiläum setzt die Neue Sammlung in der Pinakothek der Moderne in München neue thematische Schwerpunkte. Die Dauerausstellung Kitchen Culture behandelt die fast hundertjährige Geschichte der Küche, wie wir sie heute kennen. Das Spektrum reicht von der einfachen Kochzeile bis zur Küche als kommunikatives Zentrum des Wohnens. Angefangen mit der Frankfurter Küche in den 1920er-Jahren von Margarete Schütte-Lihotzky, der ersten sogenannten Einbauküche, die eine Revolution für mehr Effizienz im Haushalt darstellte.

Die neueste Ausprägung der modernen Kochinsel, Erlkönig von J*Gast, Jan Heinzelmann, Gerhardt Kellermann, Ana Relvão, Sven Petzold und Tobias Petri 2020–2021, © Holzrausch

Nachkriegszeit und Moderne

Die Ausstellung beleuchtet die Bedeutung der Küche im Funktionalismus mit ikonischen Entwürfen wie der Kücheneinheit für die Unité d’habitation in Marseille von Le Corbusier, Charlotte Perriand und André Wogenscky. Ein weiteres Beispiel ist Arne Jacobsens Küche von 1957, die für die Berliner Interbau entworfen wurde und als wegweisende Interpretation der Küche als sozialer Kern im Einfamilienhaus gilt. Aus der DDR überzeugt die vielseitige Küche Eschebach K21 von VEB Küchenmöbel Radeberg, die durch ihr Farbspektrum breite Anerkennung fand. Auch künstlerische und ironische Ansätze werden beleuchtet: Werke wie Stefan Wewerkas Küchenbaum oder der Kaffeebaum der Gruppe Kunstflug hinterfragen auf spielerische Weise traditionelles Küchendesign. Die Idee der modernen Kochinsel wird schließlich in Herbert H. Schultes Werkbank aufgegriffen und findet im aktuellen Solitärentwurf Erlkönig von J-Gast ihre neueste Ausprägung. 

Tabletts, 1920s-1980s, Wasunger Rohrmöbel- und Korbwaren-Fabrik Rudolph & Franz, Wasung, Deutschland (DDR), Sammlung Ludmila und Rolf Podlasly, ©Henning Penske-Chyhir

Neben ikonischen Küchenentwürfen beleuchtet die Ausstellung auch die kulturellen und ästhetischen Aspekte des Küchenalltags. Auffällig ist eine Wandinstallation aus rund 300 Tabletts der Sammlung Ludmila und Rolf Podlasly, die populäres Design aus der DDR-Produktion aufzeigt. Die Tabletts und eine Auswahl von Haushaltsgeräten, die über Jahrzehnte hinweg zentrale Begleiter der Küchenarbeit waren, illustrieren den Wandel von Funktion und Design.


Ausstellungsort: Pinakothek der Moderne, Barer Straße 40, 80333 München (DE)
Dauerausstellung: ab dem 26. November 2024, täglich 10–18 Uhr, Donnerstag 10–20 Uhr, montags geschlossen


Weitere Informationen: Pinakothek der Moderne

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