Kino International in Berlin in neuem Glanz

Das denkmalgeschützte Kino International in Berlin wird aufwändig saniert. Als Premierenkino Ostberlins zog es nach seiner Eröffnung 1963 Film- und Kulturbegeisterte in seinen Bann. Bis heute gehört es zu den bedeutendsten Berliner Kinos: Entworfen von Josef Kaiser und Heinz Aust, errichtet 1961 bis 1963 als Teil des städtebaulichen Zentrums der heutigen Karl-Marx-Allee. Besonderen Wert legten die Architekten auf die Gestaltungsmaxime der Festlichkeit. 

Alle öffentlichen Bereiche sind unverändert erhalten geblieben, sodass das 1960er-Jahre Ambiente für ein einzigartiges nostalgisches Flair sorgt. © Daniel Horn Photography

Dies war nicht zuletzt von parteipolitischer Seite aufgrund der besonderen „Marschrouten-Lage“ für den gesamten städtebaulichen Straßenzug gefordert worden. Jene Festlichkeit sollte insbesondere über die Anordnung der Räume zur multifunktionalen Nutzung zum Ausdruck kommen. So fasst das Kino einen Saal für über 500 Besucher, eine Panoramabar, eine bespielbare Treppenhalle, eine Bibliothek und eine Lounge. Seit 1990 steht es unter Denkmalschutz – alle öffentlichen Bereiche blieben unverändert, sodass das 1960er-Jahre Ambiente für ein einzigartiges nostalgisches Flair sorgt.

Im großen Kinosaal werden Luftauslässe INDUQUELL DIV von Kiefer Klimatechnik künftig für ein komfortables Filmerlebnis sorgen. © Daniel Horn Photography

Die Jahre intensiver Nutzung haben Spuren hinterlassen, weshalb eine denkmalgerechte Generalinstandsetzung ansteht. Ein wichtiges Augenmerk liegt dabei auf dem Lüftungs- und Klimatisierungskonzept. Dafür holte sich die Yorck-Kino GmbH die Klimaexperten von Kiefer Klimatechnik an die Seite. Unter Berücksichtigung der Denkmalschutzvorgaben, kann die Lufteinbringung nur über die vertikalen hölzernen Wandvertäfelungen erfolgen, was die direkte Zuluftführung behindert. 

Blick hinter die alten Kulissen: Die Holzvertäfelung mit einer blickdichten Stoffrückseite. Im hauseigenen Strömungslabor wurde der Einfluss neuer Stoffmuster auf die Funktionalität der Luftauslässe untersucht. © Kiefer Klimatechnik

Kiefer konzipierte eine Sonderbauform des Quell-Luftdurchlasses INDUQUELL DIV der den Lufteintritt zwischen den Holzfugen ermöglicht. Die Luftauslässe bieten höchsten thermischen Komfort durch geringe Luftgeschwindigkeiten und sanfte Luftverteilung. Aus optischen Gründen sollten die Wandluftdurchlässe mit einem luftdurchlässigen Stoff überzogen werden. Norbert Hinderer, Vertriebsingenieur bei Kiefer, erläutert: „Unser hauseigener Laborversuch sollte prüfen, welchen Einfluss verschiedene Stoffe auf die Funktionalität der Luftdurchlässe, insbesondere auf Luftvolumenstrom sowie die Luftverteilung im Raum haben.“ 

Praxistext im Musterraum: Mit Nebelfluid wurden Ausblascharakteristik und Luftverteilung des Luftauslasses in Abhängigkeit der verschiedenen Stoffmuster getestet. © Kiefer Klimatechnik

Dafür wurde ein Auslassmuster erstellt und anschließend ein Musterraum zur Simulation von Personen- und Maschinenlasten aufgebaut. Mit Nebelfluid zur Visualisierung der Raumströmung wurden Ausblascharakteristik und Luftverteilung im Raum getestet. Die positiven Ergebnisse und die Konsequenzen der realen baulichen Umsetzung wurden mit den Projektpartnern ausgewertet – als Basis der TGA-Fachplanungen zur Erstellung des Leistungsverzeichnisses. 

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