Interaktives Museum
KinderKunstLabor von Schenker Salvi Weber
Neugierige Blicke in das KinderKunstLabor durch die große Glastür des Haupteingangs. © Patrick Johannsen
Das KinderKunstLabor in St. Pölten von Schenker Salvi Weber Architekten entstand unter Mitwirkung eines Beirats aus Kindergarten- und Schulgruppen. Auch die künstlerische Leiterin Mona Jas war von Anfang an in die Planung involviert. Ziel des Interaktiven Museums ist es, Kinder aus unterschiedlichen Herkunfts-, Bildungs- und Einkommensschichten durch Workshops sowie Ausstellungen an zeitgenössische Kunst heranzuführen. Die Kinder sollen selbst bestimmen, welche Werke ausgestellt werden.
Umlaufende, vertikal ausgerichtete Holzlamellen geben Einblick in die Ausstellungsräume. © Patrick Johannsen
Indoor-Spielplatz und Helixtreppe
Das KinderKunstLabor ist ein Solitär in der Nord-West-Ecke des Altoona-Parks. Umgeben von einer vertikalen Holzlamellenfassade fügt sich das Gebäude harmonisch in den Baumbestand des Parks ein. Künstlerische Skulpturen sowie Spielgeräte zeigen, dass es sich um ein Gebäude für Kinder handelt. Schon ein kurzer Blick durch das Fenster hinter der Holz-Pfosten-Riegel-Fassade offenbart zwei Highlights für die jungen Gäste: den großen Indoor-Spielplatz und die Helixtreppe. Diese Treppe dient zum Basteln, Toben und Werken und fungiert gleichzeitig als Ausstellungsraum für Kinder bis zwölf Jahre. Der sich nach oben verjüngende Treppenraum verbindet das Foyer mit einem großen Ausstellungsraum im ersten Obergeschoss und den zweigeschossigen Laboren im Obergeschoss. Das so genannte Freiluftlabor scheint in den Baumkronen des Parks zu schweben; die hölzerne Lamellenverkleidung erzeugt ein Lichtspiel im Innenraum. Die Räume sind flexibel gestaltet, sie können je nach Bedarf geöffnet oder abgetrennt werden, was den Kindern kreative Entfaltungsmöglichkeiten gibt. Eine große Bibliothek im Dachgeschoss lädt die jungen Besucher ein, sich auszuruhen. Ein großes Dachfenster sorgt dabei für mehr Tageslicht beim Lesen. Während sich die Kinder in den oberen Stockwerken künstlerisch betätigen, lädt das Café im Erdgeschoss die Begleitpersonen zum Verweilen ein.
Eine Baumstütze aus Beton nimmt die Lasten über sechs Äste auf. © Patrick Johannsen
Eine Baumstütze aus Beton
Der Grundriss bildet ein Dreieck mit abgeschnittenen Ecken und drei leicht nach Innen geneigten Seiten. Ursprünglich war das Kinderlabor als Holzbau konzipiert, jedoch stellte sich das Tragwerk im weiteren Verlauf als zu teuer und zu massiv heraus. Mithilfe der Tragwerksplanung von Werner Sobek wurde eine Baumstütze aus Beton entwickelt, von deren Stamm sechs Äste abgehen, die die Lasten aufnehmen.
Runde Fenster bieten interessante Durchblicke und Orientierungshilfen auf Augenhöhe der Kinder. © Patrick Johannsen
Nicht nur die Besucher und Besucherinnen sind vom KinderKunstLabor begeistert. Für das architektonisch überzeugende, zukunftsweisende und nachhaltige Projekt erhielt die Stadt St. Pölten den österreichischen Bauherr:innenpreis 2024.
Architektur: Schenker Salvi Weber Architekten
Bauherr: Stadt St. Pölten, Land Niederösterreich, Bundeskanzleramt
Standort: St. Pölten (AT)
Tragwerksplanung: Werner Sobek
Landschaftsplanung: Bauchplan ).(
Lichtplanung: Designbüro Christian Ploderer
Gebäudetechnik: BPS Engineering