Architekturbiennale 2023
Kengo Kuma: Onomatopoeia Architecture
Modell Asakusa-Kultur-Touristeninformationszentrum, © Kengo Kuma & Associates
Die Retrospektive „Kengo Kuma: Onomatopoeia Architecture“ im Palazzo Cavalli-Franchetti in Venedig zeigt rund 22 Modelle einiger der bedeutendsten Gebäude des japanischen Architekten. Im Mittelpunkt steht der Dialog zwischen Mensch und Material und dem damit verbundenen Rückgriff des Architekten auf die Onomatopoesie, zu Deutsch Lautmalerei.
Blick in die Ausstellung auf das Modell Kunstzentrum Besançon und Cité de la Musique, © Kengo Kuma & Associates
Onomatopoesie
„In diesem Dialog verwende ich nicht oft eine von der Logik beeinflusste Sprache. Und wenn ich sie verwende, ist es unmöglich, dass die Leute mich verstehen. Deshalb verwende ich immer Onomatopoesie. Das Material und der Körper sprechen miteinander, und sie schwingen mit, wenn sie diese ursprüngliche Sprache verwenden", sagt Kuma.
Der Ausstellungsrundgang beginnt bereits im Innenhof des historischen Palazzo Franchetti. Hier hat Kuma einen temporären 5 m hohen Pavillon aus Aluminium geschaffen, der sowohl vom Canale Grande als auch von der Accademia Brücke aus sichtbar ist. Im Treppenhaus folgt eine weitere experimentelle Installation: Eine filigrane Holzskulptur, die die Lautmalereien „tsun tsun“ und „zure zure“ zum Ausdruck bringen soll.
Modell Sunny Hills Japan, © Kengo Kuma & Associates
Architektur und Tradition
Im Obergeschoss sind die Modelle und Fotografien präsentiert, die Kumas Werdegang und seine besondere Einstellung zu den verwendeten Materialien bei seinen Gebäuden veranschaulichen. Kengo Kuma versucht die Orte seiner Projekte zu verstehen und eine Architektur zu schaffen, die sowohl offen für ihre Umgebung als auch in dem Ort und seiner Geschichte verwurzelt ist. Dafür studiert er den jeweiligen Ort eingehend, bevor er eine Skizze oder ein Modell anfertigt.
Modell Mont-Blanc Base Camp, © Kengo Kuma & Associates
Für seine Projekte greift er auf japanische Traditionen und auf die von ihm bevorzugten Materialien Holz, Papier und Metall zurück. In seiner Vision sprechen die Oberflächen nicht nur den Sehsinn, sondern auch den Geruchs- und Tastsinn an. Diese Vision wird Interessierten in acht Ausstellungsräumen noch bis zum 26. November näher gebracht.
Ausstellung: Kengo Kuma: Onomatopoeia Architecture
Ausstellungsort: ACP - Palazzo Franchetti, S. Marco, Venedig (IT)
Ausstellungsdauer: 14. Mai bis 26. November 2023
Öffnungszeiten: täglich 10–18 Uhr, dienstags geschlossen
Weitere Informationen: acp-palazzofranchetti.com