Verknüpfte Landschaften
Kellerei bei Hiroshima von Sugawaradaisuke Architects
© Daici Ano
Lorem Ipsum: Zwischenüberschrift
Die Region Setouchi im Südwesten Japans erstreckt sich beiderseits des Seto-Binnenmeers und schließt die zahlreichen Inseln dazwischen mit ein. Besonders bekannt ist die Inselgruppe rund um Naoshima, die sich seit den 1990er-Jahren in einen Anziehungspunkt für Kunstliebhaber verwandelt hat. Etwa 50 km westlich davon liegt nahe des Hafens Sunami in der Präfektur Hiroshima die Weinkellerei Setouchi Jozojo mit daran angeschlossenem Restaurant. Entstanden ist sie nach einem Entwurf von Sugawaradaisuke Architects.
© Daici Ano
Tor zur Küste
Wie viele Gegenden in der Region ist auch dieser Küstenabschnitt industriell geprägt: Auf dem Grundstück der Weinkellerei hatte sich ursprünglich eine Werft befunden. Davon zeugen heute noch die Kranfundamente, Kaimauern und weitere Überreste des industriellen Betriebs, die in die Landschaftsgestaltung einbezogen wurden. Das zweiteilige Ensemble inszeniert die Lage zwischen den bewaldeten Bergen und dem Binnenmeer. Die beiden Volumina sind leicht schräg zueinander angeordnet und rahmen einen überdachten Durchgang, durch den sich von der Straße aus ein betonierter Weg Richtung Meer legt.
Lorem Ipsum: Zwischenüberschrift
Sobald man sich auf der Küstenseite befindet, wird die graubraune Masse der Einfamilienhäuser, die sich zwischen Meer und Berge gedrängt hat, durch die beiden Riegel ausgeblendet. Die Fassaden der in Holzbauweise errichteten Bauten sind mit Yakisugi-Brettern bekleidet. Das traditionelle Verkohlen macht das Zedernholz widerständig gegen Umwelteinflüsse und soll die Fassade auch vor Salzwasserangriff schützen. Im Kontrast dazu steht die helle Metalldeckung der Dächer.
© Daici Ano
Vom Meer bis zu den Bergen
In dem höheren der beiden Volumina ist die eigentliche Weinkellerei untergebracht. Das Eingangstor und die knapp unter dem Satteldach gesetzten Milchglasfenster orientieren sich nach Norden zur Hauptstraße hin. Auf der gegenüberliegenden Seite ist in einer offenen Nische eine Treppe angeordnet. Damit lässt sich eine Galerie erreichen, die einen Blick in den Produktionsbereich erlaubt.
© Daici Ano
© Daici Ano
Lorem Ipsum: Zwischenüberschrift
Den Dachstuhl prägen helle, im 60-Grad-Winkel steif miteinander verbundene Balken, die sich deutlich von den dunkel bekleideten Wänden abheben. Das zweite Volumen mit Shop und Restaurant ist eingeschossig ausgebildet. Zum Meer hin zeigt sich der Baukörper fast vollständig verglast; zu den rückwärtigen Bergen hin öffnet er sich mit einem Oberlichtband. Darüber legt sich ein zur Küste hin abfallendes Pultdach, das auf beiden Schmalseiten weit auskragt.
© Daici Ano
Lorem Ipsum: Zwischenüberschrift
Die Konstruktion des Dachstuhls ist sichtbar belassen. Der allseitige Dachüberstand sorgt für Wärmebrücken beim Wandanschluss, unterstreicht aber – ebenso wie die teilweise in die Küstenfassade integrierte Möblierung sowie ein Podest im Innenraum – die Verbindung zwischen den verschiedenen Landschaftsräumen.
Architektur: Sugawaradaisuke Architects
Bauherr: Setouchijozojo
Standort: 1-5-26 Sunaminishi, Mihara, Hiroshima (JP)
Tragwerksplanung: Tectonica
Landschaftsarchitektur: Treefort
Lichtplanung: Toh design
Gebäudetechnik: Zo Consulting Engineers
Bauunternehmen: Chugoku Kogyokaihatsu