17.04.2020 Leoni Spies

Katalysator sozialer Interaktion: Neues Nutzungskonzept für die Mannheimer Multihalle

Foto: COFO / PENA

Im März 2019 nominierte die Jury unter Vorsitz von Peter Cachola Schmal, Direktor des Deutschen Architekturmuseums Frankfurt und Georg Vrachliotis, Architekturtheoretiker am KIT Karlsruhe, aus einer Auswahl von 53 internationalen Einreichungen drei Erstplatzierte und zwei Anerkennungen. Nach erneuter Begutachtung im September 2019 fiel die Entscheidung zugunsten des neuen Nutzungsprogramms des niederländischen Architekturbüros Cofo+Pena. Dem Entwurf wurde das größte Potenzial bescheinigt; es gelinge ihm, den Optimismus der Bundesgartenschau 1975 ins 21. Jahrhundert zu transportieren.

Cofo+Pena entwickelten ein neues Nutzungskonzept, das die Halle als „Stadt in der Stadt“ begreift. Die Mannheimer Multihalle wird so zum Katalysator sozialer Kontakte. Der bisherige Eingangsbereich des Mannheimer Herzogenriedparks soll neu überformt und zu einer sogenannten „Hallenallee“ ausgebildet werden. In dieser Allee entstehen neue Aktivitätsräume mit sozialer Interaktion. Die Halle selbst wird weitgehend entkernt und dient in Verlängerung der Allee als offener Schirm, unter dem verschiedene neue Einbauten unterschiedliche Klimaräume anbieten. Die Arbeit verknüpft das schwebende Dach mit der Landschaft, der Stadt und dadurch mit der Gesellschaft. Das optimistische und offene Bild, dass der Entwurf vermittelt, stellt aus Sicht der Jury eine gelungene Fortführung und Transformation von Frei Ottos Grundprinzipien dar.
Bis zur Wiedereröffnung zur Deutschen Bundesgartenschau 2023 sind verschiedene Maßnahmen geplant. Dazu gehört, die große Halle als Multifunktions- und Veranstaltungsfläche zu nutzen. Um das Dach als Schirm freizustellen, werden die vertikalen Fassaden der großen Halle zurückgebaut. Damit soll eine verbesserte Luftzirkulation erzielt werden. Als ganzjährig nutzbarer Veranstaltungsraum wird ein einstöckiger, rechteckiger Baukörper zwischen der großen Halle und dem Foyer im Erdgeschoss eingefügt, der auf der Ebene des ersten Obergeschosses als Bühne oder Plattform genutzt werden kann. Der bestehende Tribünenbereich weicht Büro-, Werk- und kleineren Veranstaltungsräumen.
Laut der Planer wird die Multihalle zu einem offenen System, das einen Rahmen bietet, um Programme auf vielfältige Weise umzusetzen. Der Entwurf „Hallen Allee“ gibt der Multihalle den räumlichen und sozialen Rahmen, um ein aktiver Teil der Stadt zu werden. Die Synergie von Multihalle und Quartier wird sich nach der Bundesgartenschau verstärken und einen dynamischen sozialen Raum fördern, in dem die Bürger ihre Kreativität ausleben und ihr Wissen erweitern können, wie es bereits Otto und Mutschler anstrebten.

Foto: COFO / PENA

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