15.09.2016 Insa Thiel

Inszenierte Anomalie: Neubau Hochschule Ruhr West HRW

Foto: Christa Lachenmaier

Das Entree und sogenannte »Campusfoyer« des Hochschulgeländes lässt sich von der Duisburger Straße aus erreichen und führt unmittelbar zum Zentrum und zum »Höhepunkt« des Gesamtkomplexes. Hier hebt sich in bewusst inszenierter Anomalie ein würfelförmiger Kubus hervor, der sich in mehrfacher Hinsicht von seinen Nachbarn unterscheidet. Als Universitätsbibliothek liegt hier wortwörtlich das Wissen aller Forschung nicht nur symbolisch verborgen. Rote Lamellen schmücken deutlich stärker als bei seinen Nachbarn die ansonsten zurückhaltenden und hellen Klinkerfassaden. Der »rote Faden« zieht sich aber konsequent durch den gesamten Komplex, bildhaft scheint es dabei fast so als würden sich einzelne Farbakzente vom Mittelpunkt aus auf die anderen Gebäude verteilen – ebenso wie das Wissen auf die einzelnen Institute.  

Durch Höhe, Kubatur und Fensteranordnungen überwiegend horizontal erscheinend, bilden die insgesamt acht Hochschulgebäude auf einer Fläche von 62.000 Quadratmetern ein eigenständiges Quartier, das sich in Volumen und Höhenentwicklung seiner Umgebung anpasst und sich bewusst zum Stadtteil öffnet. Dabei wirken die vier Institutsgebäude, die Mensa, das Hörsaalgebäude und das Parkhaus niedrig, hell und zurückhaltend und lassen öffentliche Plätze zum Verweilen, zum Zusammenkommen und zum Vermischen der Areale entstehen. Lediglich die Bibliothek sticht höhenmäßig etwas hervor und bildet Orientierungs- sowie Identifikationspunkt des Areals.

Aufgrund der überwiegend technischen Ausrichtung der Studiengänge wurden laut Architekten ebenso hohe Ansprüche an Klimaverträglichkeit und Versorgungstechnik gelegt. Die vorher einseitig genutzte Infrastruktur entlang der Duisburger Straße wird jetzt nicht nur von Studenten neu belebt und durch den neuen Campus aufgewertet. Hier entsteht die Schnittstelle zwischen Neu und Alt, zwischen Bestand und Fortschritt und zwischen Stadt und Hochschule. Rote Farbakzente ziehen sich dabei wie ein roter Faden durch das gesamte Campusareal und tauchen in zahlreichen Details immer wieder auf. In sich stimmig in Konzept, Kubatur und Farbgebung bleibt nun wohl nur noch abzuwarten wie die Anwohner den neuen Studentenmagneten aufnehmen.

Foto: Christa Lachenmaier

Foto: Christa Lachenmaier

Foto: Christa Lachenmaier

Foto: Christa Lachenmaier

Foto: Christa Lachenmaier

Foto: Christa Lachenmaier

Foto: Christa Lachenmaier

Foto: Christa Lachenmaier

Foto: Christa Lachenmaier

Foto: Christa Lachenmaier

Foto: Hans Blossey, Hamm

Lageplan, Grafik: Planergruppe Oberhausen

Grundriss, Grafik: Planergruppe Oberhausen

Foto: Christa Lachenmaier

Foto: Christa Lachenmaier

Foto: Christa Lachenmaier

Foto: Christa Lachenmaier

Foto: Christa Lachenmaier

Foto: Christa Lachenmaier

Foto: Christa Lachenmaier

Foto: Christa Lachenmaier

Foto: Christa Lachenmaier

Foto: Christa Lachenmaier

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