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Ins rechte Licht gesetzt: Kapelle von gernot schulz : architektur
Foto: Simon Wegener
Die kleine Kapelle ist Teil eines langjährigen Projekts zur Umgestaltung und Revitalisierung der Jugendausbildungsstätte des Hauses Altenberg. Zu deren baulichem Ensemble gehört auch der Altenberger Dom. Die Christkönigskapelle entsteht im Zuge des Umbaus im Obergeschoss des Erweiterungsbaus.
Der Raum weist einen rechteckigen Grundriss auf. Entlang der westlichen Längsseite erfolgt die Erschließung. Gegenüberliegend befinden sich hier zwei hohe Holztüren, die gemeinsam mit der geringen Raumhöhe und den schlichten weißen Oberflächen den hinteren Bereich der Christkönigskapelle markieren. Von dort aus wird die Aufmerksamkeit auf die gegenüberliegende Fassade gelenkt. Sie ist zum Kapellenhof orientiert und folgt der typischen Ostausrichtung von Sakralbauten.
Die Gestaltung der Wand erscheint schlicht und doch subtil. Sie ist aufgelöst in eine Konstruktion aus maßgefertigten Gussbetonsteinen. In Kombination mit Glaselementen in Grisailletechnik ergeben sie ein Wechselspiel aus Massivität und Transparenz. Das Licht fällt durch die leicht getrübten Scheiben wie ein zarter Nebel, der den Raum in Stille taucht und ihm einen spirituellen Charakter verleiht. Aufgrund ihres mehrschichten Aufbaus erhält die Fassade zudem eine Optik mit unerwarteter Tiefe. Vor dieser Ansicht wirkt es, als würde das Herzstück der Kapelle – ein Bestandsholzkreuz – vor nahezu surrealer Kulisse schweben.
Ein weiteres Highlight bildet die Decke der Christkönigskapelle. Sie ist doppelt geschwungen und legt sich in weichen Wellen über die Sakralarchitektur. Außerdem markiert sie mit ihrer Geometrie grob die Zonierung in den größeren und höheren Haupt-, sowie den Nebenbereich. Die zarten Holzelemente der lamellenartigen Deckenkonstruktion spannen von West nach Ost und lenken den Fokus auf die Breite des Raums. Der liturgische Teil fügt sich, mit Altar, Ambo, ewigem Licht und bestehendem Tabernakel aus Messing, zu einem stimmigen Gesamtarrangement. Der bewusste Verzicht auf dauerelastische Fugenausbildung betont die Langlebigkeit der Architektur. Geschwungene Holzsitzbänke korrespondieren mit den Türen. Sie sind in vier Reihen und symmetrisch um einen Mittelgang positioniert. Die kassettierte Optik der Ostfassade findet sich in der Gestaltung des Bodens wieder. Eine umlaufende Sitzbank, die das Grau der Betonsteine und des Bodens aufgreift, fasst die verschiedenen Komponenten zu einer harmonischen Einheit zusammen. Sie bildet eine Art Sockelbereich. Im hinteren Teil gibt es zudem direkt über der Bank ein Fensterband, das für indirekte Beleuchtung sorgt.