IAAC entwirft Mobile Catalyst nahe Barcelona

Studierende und Forschende des Masterstudiengangs Advanced Ecological Buildings & Biocities des Institute for Advanced Architecture of Catalonia (IAAC) entwickelten in den Valldaura Labs nahe Barcelona die mobile Behausung Mobile Catalyst, kurz MOCA. Das autarke Heim besteht aus Brettsperrholz und bietet Platz für zwei Personen.

Prototyp für Selbstversorger

Der mobile Prototyp ist mit grundlegenden häuslichen Bedürfnissen ausgestattet. Auf einem Anhänger sitzt eine 5,4 m lange und 2,4 m breite Plattform, auf der das 3,6 m hohe Haus ruht. An der Vorder- und Rückseite des Anhängers befinden sich zwei Boxen: Die Utility Toolbox umfasst eine Küche, einen Duschbereich, eine wasserlose Humustoilettenbox sowie einen Versorgungsschrank für Strom- und Wasserleitungen. Die Activity Toolbox bietet Stauraum für die maßgefertigten Möbel und enthält Oberflächen und Werkzeuge, die bei der Aktivierung des zentralen Raums helfen. In einem Zwischengeschoss befinden sich zwei Betten. Die Gesamtkonstruktion darf 3500 kg nicht überschreiten.

Wandelbare Räumlichkeit

Eine faltbare Fassade aus Holzrahmenwänden mit weiß bespanntem, wasserabweisendem Baumwollstoff ermöglicht eine vollständige Öffnung des zentralen Wohnraums. Vier Glastüren auf jeder Seite ergänzen die Stofffassade, sodass der Raum an die Wetterbedingungen, die Tageszeit und die Bedürfnisse der Nutzenden angepasst werden kann. In geschlossenem Zustand ist der zentrale Raum von der Außenwelt abgeschirmt. In geöffnetem Zustand verbindet sich der Innenraum mit der umliegenden Umgebung.

Klimagerecht bauen

Die verwendeten Brettsperrholz-Platten haben die Studierenden selbst produziert. Das Holz stammt vom Gelände des IAAC-Labors in Valldaura im Naturpark Collserola. Holzdübel verbinden die Konstruktion und ermöglichen gleichzeitig, dass das Heim zurückgebaut und recycelt werden kann.

Mobile Catalyst bezieht die gesamte Energie von der Sonne. Grafik © IAAC

Autark leben

Das mobile Heim bezieht seine gesamte Energie von der Sonne und ist so ausgestattet, dass es 24 Stunden ohne Nachladen genutzt werden kann. Auf dem Dach ist ein Satz von drei leicht flexiblen monokristallinen Solarmodulen an einen MultiPlus-Wechselrichter und eine Backup-Batterie angeschlossen. Das Humustoilettensystem enthält kein Wasser für die Spülung, so dass nur beim Kochen und Reinigen Schwarzwasser anfällt. Dies erspart Aufwand für dessen Entsorgung und Aufbereitung. Das Duschwasser wird in einer Auffangwanne gesammelt und im Grauwassertank gespeichert. Anschließend wird es durch ein dreistufiges System gefiltert, durch einen UV-Filter aufbereitet, in den Kreislaufwassertank gepumpt und dem System wieder zugeführt.