Schwellen und Übergänge
Hotel an der East Side Gallery in Berlin
Neue Dependance der Locke-Hotelkette in Berlin, © Nicholas Worley
Die neue Dependance der Locke-Hotelkette in Berlin liegt direkt an der East Side Gallery und bietet im Innern eine eklektische Gestaltung, die sowohl vom Ort als auch seiner Geschichte inspiriert ist. Insgesamt 176 am Spreeufer gelegene Apartments bietet das Locke at East Side Gallery. Hinzu kommen ein Restaurant, eine Cocktailbar, ein Coworking-Space und ein Fitnessstudio auf dem Dach. Zusammengehalten werden die einzelnen Bereiche durch die Innenraumgestaltung aus der Feder des New Yorker Architekturbüros Grzywinski+Pons.
Eklektische Innenraumgestaltung, © Nicholas Worley
Schwellenräume
In Anlehnung an die Vergangenheit des Ortes als Grenze zwischen Ost und West arbeiteten die Architekten mit Schwellenräumen. Diese sollen dazu dienen, verschiedene Übergänge herzustellen. So dient das Erdgeschoss als eine Art Maueröffnung, die den Zugang von der Straße zur Spree ermöglicht. Hier befinden sich neben der Rezeption auch die Lounge, ein Café, eine Bar und Arbeitsräume.
Pastellfarbenes Mobiliar
Eingebettet in Betonwände und große Glasflächen platzierten die Architekten pastellfarbenes Mobiliar frei im Raum. Die weiß gestrichene Haustechnik ist größtenteils sichtbar und wird nur vereinzelt durch abgehängte Deckenscheiben aus weiß lackiertem MDF in Latten- oder Kassettenform verdeckt. So präsentiert sich das Erdgeschoss als große Raumskulptur, die sich aus einer Vielzahl von Elementen zusammensetzt.
Lounge, Café und Bar der Locke-Hotelkette in Berlin, © Nicholas Worley
Gestalterische Symbolik
Symbolisch aufgeladen ist die Platzierung von eingebauten Sitzgelegenheiten, Pflanzgefäßen und architektonischen Artefakten im Erdgeschoss. Sie setzen sich teilweise aus lokal recyceltem Ziegelstein zusammen und sollen laut den Architekten an die Berliner Mauer und deren Wachtürme erinnern.
Eingebaute Sitzgelegenheiten und Pflanzgefäße aus recyceltem Ziegelstein erinnern an die Berliner Mauer. © Nicholas Worley
Die Apartments werden durch ein mit Eichenfurnier verkleidetes Raummöbel strukturiert, das den Kleiderschrank, einen Nachttisch, die Küche und das Bad beherbergt. Letzteres ist über eine mit Strukturglas ausgefachte Schiebewand zugänglich, die einen weiteren Schwellenbereich darstellt. Gleichzeitig ist das milchig schimmernde Glas als Referenz an die nahegelegene Spree gedacht.
Blick in ein am Spreeufer gelegenen Apartment, © Nicholas Worley
In den Apartments kontrastieren harte Oberflächen mit den weichen Materialien des Mobiliars. © Nicholas Worley
Weiche Übergänge
In den Apartments bestehen die Wände und Decken wie im Erdgeschoss aus Beton. Anstatt eines grauen Fliesenbodens gibt es hier ein Eichenparkett, das für eine wohnliche Atmosphäre sorgt. Zudem sind die Polstermöbel und fließende Vorhänge tonal auf den Beton abgestimmt. Sie schaffen in der Verbindung von harter Oberfläche und weichem Mobiliar einen weiteren Übergang und reihen sich so konsequent in das gestalterische Konzept des Hotels ein.
Architektur: Grzywinski + Pons
Bauherr: Locke
Standort: Mühlenstraße 61-63, Berlin (DE)