21.03.2012

HolzWerkHolz, Kaden Klingbeil Architekten

Ort: Aedes am Pfefferberg, Christinenstr. 18-19, 10119 Berlin
Dauer: 23. März – 13. Mai 2012

 
Holz war in der Architektur-Moderne niemals Avantgarde, es galt eher als sentimental, langsam, traditionell. Nicht so bei dem Berliner Architekturbüro Kaden Klingbeil. Ihr besonderes Interesse gilt seit der Gründung dem mehrgeschossigen Wohnungsbau – und zwar aus dem Material Holz.

Ihre Gebäude sind nicht auf den ersten Blick als Holzbaukonstruktionen zu erkennen. Form, Fassade, Statik und Kubatur deuten eher auf Vorbilder der „weißen Moderne“ hin. Doch das Duo Tom Kaden und Tom Klingbeil hat die Vorteile der Holzkonstruktion erkannt: Holz bietet als erneuerbare, stetig nachwachsende Ressource garantiert kurze Transportwege, ein geringes Eigengewicht, sowie energiearme und CO” neutrale Verarbeitung, wodurch die Ökobilanz einer Holzkonstruktion bei ressourcengerechter Verarbeitung stets positiv ausfällt. So liegt der Primärenergieaufwand für einen kompletten Rohbau bei lediglich 30% einer traditionellen Massivkonstruktion. Auch die Ausführungssicherheit und kurze Bauzeiten durch industrielle Vorfertigung der Holzkonstruktion erlauben ökologisches, energieoptimiertes und Ressourcen schonendes Bauen in der Stadt.
 
Das erste 7-geschossige innerstädtische Projekt e3 aus dem Jahre 2008 von Kaden Klingbeil Architekten hatte aufgrund der Auseinandersetzung mit dem Thema Brandschutz einen europaweiten Modellcharakter, denn der Holzbau war bis 2005 in Berlin nur bis zu einer Maximalhöhe von fünf Geschossen erlaubt. Damit sind ihre Bauprojekte zu Prototypen für einen innovativen stadtplanerischen und bautechnischen Ansatz geworden, die das Zusammenwirken von architektonischer Attraktivität, maximaler Umweltschonung und Nachhaltigkeit bei der Verdichtung im urbanen Binnenbereich mit neuen Ideen bereichern. Unter interdisziplinärer Anwendung innovativer „state of the art“ - Bautechnik ist so eine neue Bauklasse für den städtischen Innenbereich eingeführt worden.
 
Die Erforschung und Weiterentwicklung des Baustoffes Holz ist ihre Passion. Und sie merken an: „Die verbreiteten Attribute „behaglich, natürlich, ursprünglich, nachhaltig, ländlich“ sind gegenwärtige Holz-Mythologien. Aber diese Bedeutungen sind falsch: Mittels »Naturholz« kommen wir nicht „zurück zur Natur“. Wenn wir das Substantielle des Holzes erkennen, konstruieren wir mit einem nachwachsenden Material und stellen es in einen kontextuellen Bezug zu kulturellen, sozialen, technischen und ökonomischen Feldern.“
 
Die Ausstellung bietet Einblicke in die Formen- und Konstruktionswelt des Büros, die Anfänge und Weiterentwicklung der innovativen Bauten, sowie 1:1 Details und Materialproben.

Die Eröffnung findet 23. März 2012 um 18.30 Uhr statt.

Foto: www.aedes-arc.de

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