Holzhybridbau im Olympischen Dorf Paris von Dream

Vier Siedlungsstreifen am Ostufer der Seine zwischen den nördlichen Pariser Vororten Saint-Denis und Saint-Ouen – so sieht Dominique Perraults Masterplan für das Olympische Dorf der Sommerspiele 2024 aus. In dem vom Süden aus gesehenen zweiten dieser Streifen, Les Belvédères genannt, hat das Architekturbüro Dream nun einen achtgeschossigen Bürobau mit 15 000 m² Fläche fertiggestellt. Er ist in zweierlei Hinsicht ungewöhnlich: mit seiner Holz-Hybridstruktur und mit der Sporthalle, die das Bauwerk wie eine große Dachlaterne bekrönt.

Genau genommen sind es drei Hallen, von denen jede ein 3 x 3-Basketballfeld fasst. Wie passend: Dimitri Roussel, Gründer von Dream, war einst selbst Profi-Basketballer, bevor er sich für den Beruf des Architekten entschied. 8 m hoch sind die Hallen, überspannt werden sie von markanten Holz-Fachwerkträgern und bei nächtlicher Beleuchtung strahlen sie weit in die Nacht hinaus. Auch die restlichen Obergeschosse basieren auf einer flexibel (um-)nutzbaren Holzskelettstruktur. Diese war vom Masterplan für alle Neubauten des Gebiets vorgegeben. Auf den Holzbalken liegen Betonfertigteildecken auf. Lediglich das Erdgeschoss, wo Räume für einen Food Court entstanden sind, wurde als Stahlbetonkonstruktion errichtet.

Bis auf das Erdgeschoss ist der Neubau in Holz-Hybridbauweise errichtet. Die Ziegelfassade soll an die industrielle Vorgeschichte des Standorts erinnern. © Cyrille Weiner

Auch bei den Fassadenmaterialien und -farben stimmten sich die sieben Architekturbüros, die alle 19 Neubauten in Les Belvédères planten, miteinander ab. Die Wahl fiel auf Beige-, Braun- und Rottöne und auf eine Materialpalette aus Metall, Ziegeln und Terrakotta, die die Industriegeschichte des Standorts reflektiert. Bei dem Neubau von Dream resultierte dies in einer Art zweigeschossiger Kollossalordnung aus hellen Ziegelfassaden, von denen die dazwischen liegenden Geschosse mit einer dunkleren Metallverkleidung abgesetzt sind.