Hallenbad bei Tours von Dominique Coulon & Associés

Die französische 11 000-Einwohner-Gemeinde Fondettes in der Nähe von Tours ist in den letzten Jahrzehnten stark gewachsen. Jetzt sollen dort in einem Grüngürtel am Stadtrand eine ganze Reihe öffentlicher Einrichtungen entstehen. Eine der ersten davon ist das Schwimmbad l’Ô Bleue – ein Wortspiel, das sich mit „das blaue Wasser“ übersetzen lässt – an der nördlichen Stadteinfahrt.

Das Umfeld des Neubaus ist wenig einladend: Wohngebiete an einer Ausfallstraße mit großem Kreisverkehr. „Das Bauwerk hat die anspruchsvolle Aufgabe, seine Anwesenheit zu signalisieren und gleichzeitig eine neue Landschaft zu schaffen“, beschreiben die Architekten die Ausgangssituation ihres Entwurfs. Und weiter: „Seine Umrisse sind mondartig und traumhaft.“ Über 100 m lange, geschwungene Wände umfassen den Innenbereich des Hallenbads und die ihm vorgelagerte Liegewiese. Ihre größte Höhe erreichen sie über den beiden großen Becken: einem 25-m-Sportbecken sowie einem Lehrschwimm- und Kinderplanschbecken mit 150 m² Fläche. Zusätzlich gibt es im Gebäude eine 2,5 m hohe Rutsche mit drei parallel laufenden Bahnen.

Zum angrenzenden Wohngebiet gibt sich l’Ô Bleue eher geschlossen. © Eugeni Pons

Auch die Dachform und die beiden großen Glasfronten, mit denen sich das Schwimmbad nach draußen öffnet, folgen dem Schwung der Wände. Das gibt dem Innenraum eine Dynamik, die im Kontrast zur rechtwinkligen Anordnung der Schwimmbecken und Nebenräume steht. Der Hauptdarsteller in dem Neubau ist jedoch, wie häufig in Dominique Coulons Bauten, das Tageslicht. Es fällt nicht nur durch die raumhohen Glasfassaden ins Innere, sondern auch durch zahlreiche runde Bullaugenfenster und durch einen kleinen Innenhof zwischen dem Eingangsbereich und der Schwimmhalle.