Lernen im Holzbau
Grundschule in München von Hirner & Riehl
Klassenzimmer mit Multifunktionsraum, © Sebastian Schels
Aufgrund der hohen Schülerzahlen entstand im Münchner Stadtteil Haidhausen eine neue zweizügige Grundschule. Träger ist die Erzdiözese München und Freising, die in der Preysingstraße ein großes Grundstück besitzt, auf dem sich Kirchen- und Bildungseinrichtungen wie das Edith-Stein-Gymnasium, die katholische Stiftungshochschule und die Jugendkirche verteilen. Im hinteren Teil des Areals steht nun die neue Franziskusgrundschule, deren Vorplatz zugleich als Schulhof genutzt wird.
Schulhof und Eingang der Grundschule im Münchner Stadtteil Haidhausen, © Sebastian Schels
Geordnete Funktionen
Um einen großzügigen Eingangsbereich zu schaffen, weiteten die Architekten von Hirner & Riehl den dreistöckigen Baukörper zur Mitte hin auf, sodass ein Rhombus-ähnlicher Grundriss entstand. Das Erdgeschoss umfasst alle zentralen Funktionen wie Aula, Mensa und Verwaltungsräume. In der Mitte des Gebäudes befindet sich die Haupttreppe, die die so genannten Lernwohnungen in den beiden Obergeschossen erschließt.
Münchner Lernhauskonzept
Gemäß dem Münchner Lernhauskonzept hat jede Jahrgangsstufe ihren eigenen Bereich. Zwischen den Klassenzimmern für jeweils 25 Kinder liegt ein Multifunktionsraum, der für die Nachmittagsbetreuung genutzt wird, aber auch unterschiedliche Aktivitäten wie Gruppenarbeit ermöglicht.
Garderobe, © Sebastian Schels
Offene Atmosphäre
Darüber hinaus hat jede Lernwohnung ihre eigene Garderobe und ein eigenes Lehrerzimmer. Auch die den Klassenzimmern vorgelagerten Balkone dürfen genutzt werden und dienen zusätzlich als Klimapuffer. Verglaste Trennwände bringen nicht nur Licht und Großzügigkeit in die Räume, sondern schaffen eine offene Atmosphäre und erleichtern die Aufsicht der insgesamt 200 Schülerinnen und Schüler.
Mensa, © Sebastian Schels
Holz als Konstruktionsmaterial
Das Schulgebäude wurde auf Wunsch des Bauherrn aus Holz errichtet. Dafür kamen 12-16 cm starke Brettsperrholzelemente zum Einsatz, deren Oberflächen innen überall sichtbar sind. Aufgrund der großen Spannweiten wurden die Decken als Holz-Beton-Verbunddecken konstruiert. Auch von außen zeigt sich die Schule als Holzbau: Den Wetterschutz bildet eine in Grün und Mauve gestrichene Schalung, naturfarbene Leisten rhythmisieren die Fassade und verleihen ihr Tiefe.
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Architektur: Hirner & Riehl
Bauherr: Erzdiözese München und Freising
Standort: Preysingstraße 101, München (DE)
Tragwerksplanung: Pirmin Jung, Sailer Stepan
Machbarkeitsstudie: h4a Gessert + Randecker
Landschaftsarchitektur: Burkhardt Engelmayer
Bauphysik: IBN Bauphysik
HLS- und Elektroplanung: Frey Donabauer Wich
Holzbau: Obermeier Holzbau