Grundschule in Detroit

Im Rahmen eines Bildungsprogramms haben PLY+ Architecture zusammen mit MPR Arquitectos ein Gebäude auf dem Campus des Marygrove College in Detroit in eine Grundschule umgestaltet.

Der Bau liegt am südöstlichen Rand des Campus. Seine L-Form greift das städtebauliche Raster und die orthogonale Form der Gesamtanalage auf. Im Innern führt die Eingangshalle zu einem zentralen Erschließungsflur, an dem die großen Klassenzimmer wie an einer Perlenkette aufgereiht sind. Ziel des Projekts war es, das dreistöckige, unter Denkmalschutz stehende Gebäude in eine kommunikative Lernlandschaft zu verwandeln.

Dazu sollten die räumliche Struktur aufgelockert und die einzelnen Klassenzimmer transparenter gestaltet werden, um sie stärker mit den Erschließungszonen und den Gemeinschaftsbereichen zu verbinden. Diametral zu diesen Vorgaben stand der Denkmalschutz, weshalb die Architekten nichts an der grundlegenden Gebäudesubstanz verändern durften.  

Räumliche Aufweitung

Als Lösung funktionierten PLY+ Architecture und MPR Arquitectos Öffnungen wie Trophäenschränke oder nicht mehr benötigte Türen um. Diese sind nun mit Glas ausgefacht und erzeugen so eine visuelle Verbindung. Zudem wurden die Wände der Klassenzimmer neu gestaltet. Dort sind grafisch anmutende Einbaumöbel aus Birkensperrholz und lackiertem MDF als zusätzliche Raumschicht integriert. Sie stellen einen möglichst geringen Eingriff in die bestehende Raumstruktur dar und beinhalten unter anderem Regale, Theken, Sitzbänke, Kreidetafeln und Waschbecken.

Die vor den Klassenzimmern angeordneten Garderoben sind als räumliche Nischen ausformuliert. © Jason Keen

Die vor den Klassenzimmern angeordneten Garderoben wurden analog dazu ebenfalls als räumliche Nischen ausformuliert, die den Flur nun aufweiten. Die Wände sind in ihrer Farbigkeit auf die Einbaumöbel abgestimmt, was den Erschließungsbereich zusätzlich belebt. Gleichzeitig ist die Gestaltung ein Teil des Lernkonzepts, das die Schüler dazu ermutigen soll, sich die Räume spielerisch anzueignen.

Flexibles Mobiliar

Die neue Grundschule bietet zudem Räume für gemeinschaftliches Arbeiten, wie etwa die sogenannten Maker Spaces. Auch hier sorgt das Mobiliar für eine ungezwungene Atmosphäre – zum Beispiel in Form der organisch geschwungenen, ebenfalls aus Birkensperrholz und lackiertem MDF gefertigten Lesepods. Sitzgelegenheiten wie Hocker oder Sessel können flexibel von den Schülerinnen und Schülern im Raum platziert werden. Hinzu kommen farbenfrohe Akustikpaneele, die einen Beitrag zum spielerischen Konzept leisten.