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Großes Bauwerk mit kleinem Fußabdruck: John and Frances Angelos Law Center in Baltimore
Mit dem „Genzyme Center“ in Cambridge setzten Behnisch Architekten 2005 einen Meilenstein im energieeffizienten US-amerikanischen Bürobau. Ihr neues Fakultätsgebäude in Baltimore ist in mancherlei Hinsicht die Weiterentwicklung dieses Gebäudetyps.
Architekten: Behnisch Architekten (mit Ayers/Saint/Gross)
Standort: 1401 N. Charles Street, Baltimore, MD 21201, USA
Architekten: Behnisch Architekten (mit Ayers/Saint/Gross)
Standort: 1401 N. Charles Street, Baltimore, MD 21201, USA
Als Ergebnis eines internationalen Architektenwettbewerbs vereint das neue Gebäude zum ersten Mal in der Geschichte der Universität die juristische Fakultät der Universität Baltimore unter einem Dach. Zuvor waren deren Hörsäle und Verwaltungsbüros sowie die Bibliothek noch über den ganzen innerstädtischen Campus verteilt.
Das Gebäude steht nahe dem Hauptbahnhof von Baltimore, der Penn Station, an einer von Baltimores wichtigsten Schnellstraßen, und markiert den nördlichen Eingang zur Innenstadt und zum Campus. Der kubische, wie ein dreidimensionales Puzzle zusammengesetzte Bau soll die Verknüpfung des akademischen und sozialen Lebens der Stadt symbolisieren, zeitgemäße Lern- und Lehrmöglichkeiten bieten und die Interaktion zwischen Studenten, Lehrpersonal und Verwaltungsangestellten fördern.
Das Gebäude steht nahe dem Hauptbahnhof von Baltimore, der Penn Station, an einer von Baltimores wichtigsten Schnellstraßen, und markiert den nördlichen Eingang zur Innenstadt und zum Campus. Der kubische, wie ein dreidimensionales Puzzle zusammengesetzte Bau soll die Verknüpfung des akademischen und sozialen Lebens der Stadt symbolisieren, zeitgemäße Lern- und Lehrmöglichkeiten bieten und die Interaktion zwischen Studenten, Lehrpersonal und Verwaltungsangestellten fördern.
Das 12-geschossige Gebäude setzt sich aus drei L-förmigen Baukörpern zusammen und enthält Hörsäle, Verwaltungsbüros und eine Bibliothek. Verbunden werden diese drei Volumen durch ein Atrium im Herzen des Gebäudes. Hier befinden sich die Lobby und zwei Café-Bars, eine im Gartengeschoss und eine im 5. Obergeschoss.
Das Atrium: Kommunikationsraum und „Tageslichtlaterne“
Ferner versorgt das Atrium die Innenbereiche des sehr kompakten Gebäudes mit Tageslicht und schafft Sichtbeziehungen zwischen dem öffentlichen Raum sowie dem Lehr- und Verwaltungsbereich im Gebäude. Aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen an die Raumhöhen liegen die Geschossebenen zu beiden Seiten des Atriums nicht auf einer Höhe, sondern sind teils gegeneinander versetzt. So ergeben sich diagonale Blickbeziehungen quer durch das Atrium und über mehrere Ebenen hinweg. Beide Seiten des Gebäudes sind außerdem über zahlreiche Treppen und Rampen verbunden. Ein weiteres charakteristisches Element sind die mehr als 70 filigranen LED-Leuchten, die wie Schmetterlinge in dem offenen Luftraum hängen.
Ferner versorgt das Atrium die Innenbereiche des sehr kompakten Gebäudes mit Tageslicht und schafft Sichtbeziehungen zwischen dem öffentlichen Raum sowie dem Lehr- und Verwaltungsbereich im Gebäude. Aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen an die Raumhöhen liegen die Geschossebenen zu beiden Seiten des Atriums nicht auf einer Höhe, sondern sind teils gegeneinander versetzt. So ergeben sich diagonale Blickbeziehungen quer durch das Atrium und über mehrere Ebenen hinweg. Beide Seiten des Gebäudes sind außerdem über zahlreiche Treppen und Rampen verbunden. Ein weiteres charakteristisches Element sind die mehr als 70 filigranen LED-Leuchten, die wie Schmetterlinge in dem offenen Luftraum hängen.
Die Bibliothek ganz oben im Gebäude erhielt ebenfalls eine Aluminium-Elementfassade, allerdings ohne zusätzliche äußere Glashülle. Darin wechseln sich transparente und opake Paneele schachbrettartig ab. Sie bestehen alle aus Glas, wobei die geschlossenen Fassadenflächen eine weiße, keramische Einbrennlackierung (Fritte) erhielten. Das jeweils unterste Drittel jedes Fensters wurde ebenfalls mit einem Farbverlauf von Transparent zu Weiß bedruckt. Auf diese Weise entsteht an der Fassade ein dreidimensional wirkendes „Webmuster“(Behnisch Architekten).
Die Atriumsfassaden, die sich zwischen Bibliothek und Hörsaal/Verwaltung spannen, sind komplett rahmenlos verglast. Sie werden von einer innen liegenden Stahlkonstruktion gehalten, die an den angrenzenden massiven Baukörpern verankert ist. Öffnungsklappen auf jeder Geschossebene ermöglichen eine automatisch gesteuerte natürliche Belüftung des Atriums und dienen außerdem der Entrauchung im Brandfall.
Die Atriumsfassaden, die sich zwischen Bibliothek und Hörsaal/Verwaltung spannen, sind komplett rahmenlos verglast. Sie werden von einer innen liegenden Stahlkonstruktion gehalten, die an den angrenzenden massiven Baukörpern verankert ist. Öffnungsklappen auf jeder Geschossebene ermöglichen eine automatisch gesteuerte natürliche Belüftung des Atriums und dienen außerdem der Entrauchung im Brandfall.
Der Energiebedarf: 43 % unter Standard
Als erstes Großprojekt der Universität soll das John and Frances Angelos Law Center die Zertifizierung LEED in Platin erreichen. Eine Vielzahl aufeinander abgestimmter Maßnahmen reduzieren einen Jahresprimärenergiebedarf auf ca. 125 kWh/m²a, das sind 43 % weniger Energieverbrauch als beim Referenzgebäude nach dem amerikanischen ASHRAE 90.1-Standard. Das umfangreiche Klimakonzept beinhaltet LED-Beleuchtung im gesamten Gebäude, das Heizen und Kühlen der Räume über Bauteilaktivierung, das Sammeln von Regenwasser auf den begrünten Dächern und Terrassen für die Brauchwassernutzung sowie eine aufeinander abgestimmte mechanische und natürliche Belüftung.
Als erstes Großprojekt der Universität soll das John and Frances Angelos Law Center die Zertifizierung LEED in Platin erreichen. Eine Vielzahl aufeinander abgestimmter Maßnahmen reduzieren einen Jahresprimärenergiebedarf auf ca. 125 kWh/m²a, das sind 43 % weniger Energieverbrauch als beim Referenzgebäude nach dem amerikanischen ASHRAE 90.1-Standard. Das umfangreiche Klimakonzept beinhaltet LED-Beleuchtung im gesamten Gebäude, das Heizen und Kühlen der Räume über Bauteilaktivierung, das Sammeln von Regenwasser auf den begrünten Dächern und Terrassen für die Brauchwassernutzung sowie eine aufeinander abgestimmte mechanische und natürliche Belüftung.
Projektdaten
Kunde: University of Baltimore
Wettbewerb 2008: 1. Preis
Planung und Bau: 2009-2013
Fertigstellung: April 2013
BGF: 17.837 m²
Auszeichnungen
Der Fakultätsbau in Baltimore gehört zu den Projekten, derentwegen Behnisch Architekten 2013 den „Energy Performance + Architecture Award 2013“ erhielten. Das Büro ist außerdem mit dem Rathaus in Bad Aibling auf der Shortlist des World Architecture Festivals 2013 und damit im Rennen um den Titel „World Building of the Year“.
Kunde: University of Baltimore
Wettbewerb 2008: 1. Preis
Planung und Bau: 2009-2013
Fertigstellung: April 2013
BGF: 17.837 m²
Auszeichnungen
- US Green Building Council Maryland, Excellence in Sustainable Design
- US Green Building Council Maryland, President’s Award for Leadership & Vision in Green Building
- Building Congress & Exchange of Metropolitan Baltimore "Craftsmanship Award" for Excellence in Concrete
Der Fakultätsbau in Baltimore gehört zu den Projekten, derentwegen Behnisch Architekten 2013 den „Energy Performance + Architecture Award 2013“ erhielten. Das Büro ist außerdem mit dem Rathaus in Bad Aibling auf der Shortlist des World Architecture Festivals 2013 und damit im Rennen um den Titel „World Building of the Year“.
In den Büroebenen lassen verglaste Bürotrennwände Tageslicht zu den innenliegenden Fluren und Gemeinschaftsbereichen passieren und reduzieren so den Kunstlichtbedarf. Sogar die Trennwände zu den Hörsälen sind verglast und erlauben so den Blick bis in das „Herz“ des Lehrbetriebs.
Drei Baukörper mit drei unterschiedlichen Fassadentypen
Zur äußeren Vielgliedrigkeit des Fakultätsgebäudes tragen nicht zuletzt deren drei unterschiedliche Fassadentypen bei. Die Büros und Seminarräume erhielten eine Elementfassade mit teils sehr großformatigen Lochfenstern und außen liegender, „zweiter Haut“ aus rahmenlosen Glasscheiben. Die Fensteröffnungen lassen sich mit beweglichen Jalousien verschatten, deren oberes Drittel separat steuerbar ist und dadurch das Tageslicht – auch bei geschlossener Jalousie – tief in den Raum lenkt. Die äußere, punktgehaltene Glashülle wiederum schützt den Sonnenschutz vor Wind, der angesichts der Gebäudehöhe und er Küstenlage von Baltimore durchaus beträchtliche Stärke annehmen kann.
Zur äußeren Vielgliedrigkeit des Fakultätsgebäudes tragen nicht zuletzt deren drei unterschiedliche Fassadentypen bei. Die Büros und Seminarräume erhielten eine Elementfassade mit teils sehr großformatigen Lochfenstern und außen liegender, „zweiter Haut“ aus rahmenlosen Glasscheiben. Die Fensteröffnungen lassen sich mit beweglichen Jalousien verschatten, deren oberes Drittel separat steuerbar ist und dadurch das Tageslicht – auch bei geschlossener Jalousie – tief in den Raum lenkt. Die äußere, punktgehaltene Glashülle wiederum schützt den Sonnenschutz vor Wind, der angesichts der Gebäudehöhe und er Küstenlage von Baltimore durchaus beträchtliche Stärke annehmen kann.