// Check if the article Layout ?>
Große Bleichen 34 in Hamburg
Bürgerproteste retten historische Fassade und kosten die projektierende Firma 500.000 Euro.
Das Haus Große Bleichen 34 war nach dem großen Brand 1842 in Hamburg errichtet worden und nach 160 Jahren bautechnisch reif für den Abriss, die Genehmigung dafür lag schon vor. Die Famos Immobilien GmbH erwarb das Gebäude und plante einen achtgeschossigen Neubau nach dem Entwurf des Hamburger Architekten André Poitiers. Da es in der Hamburger City aber nur mehr wenige historische Gebäude gibt, gab es Widerstand in der Bevölkerung gegen einen Abriss.
Famos entschied sich daher, die Fassade zunächst abzunehmen und sie später wie eine Maske vor den Neubau zu setzen. Im August 2007 zerschnitten Arbeiter die Putzfassade in drei Teile und transportierten die 86 Tonnen Mauerwerk zum nahe gelegenen Zeughaus-Markt, wo sie in einem Zelt für eineinhalb Jahre eingelagert bzw. weiter bearbeitet wurden: Es waren Folgen schlechter Nachkriegsreparaturen und Schwammbefall zu beseitigen. Konstruktionsmängel machten es notwendig, die Fassade mit einer Stahlcorsage zu sichern und mit Spritzbeton zu stabilisieren.
2008 erfolgte der Spatenstich für den Neubau. Jetzt bietet das Objekt 2.000 qm Büro- und 1.400 qm Einzelhandelsflächen, Ende 2010 sind die oberen drei von acht Etagen vermietet. In den noch leerstehenden Räumen präsentierten zuletzt verschiedene Künstler ihre Werke: ein Salzlabyrinth eines japanischen Künstlers, Bilder, Fotografien, Skulpturen und auch eine Modenschau. Das erinnert an die frühere Nutzung, denn das Haus beherbergte einst den Kunst-Salon Bock & Sohn.
Der Bund Deutscher Architekten würdigte das Gebäude bei der Vergabe des Hamburger Architektur-Preises 2010.