01.12.2010

Größte Passivhaus-Wohnanlage Vorarlbergs realisiert

Vorarlberg gilt als Vorzeigeregion in Sachen energieeffizientes Bauen. Alle neu errichteten Sozialwohnungsbauten müssen dort den Passivhausstandard erfüllen, und auch zunehmend frei finanzierte Wohnanlagen genügen dem ambitionierten Energiestandard. In Lauterach wurde jetzt die mit 80 Wohnungen größte Passivhaus-Wohnanlage fertiggestellt.
Die neue Wohnanlage liegt unweit des Ortszentrums und überdies in Bahnhofsnähe in Lauterach, einer Nachbargemeinde von Bregenz. Entworfen wurden die Neubauten von Cukrowicz Nachbaur Architekten; realisiert hat sie der Projektentwickler i+R Schertler-Alge im Auftrag des Bauherrn Wohnbauselbsthilfe Bregenz.

Auf dem ehemaligen Werksgelände der Maschinenfabrik Höll entstanden innerhalb von 15 Monaten insgesamt fünf Baukörper mit 80 Wohnungen und einer Nutzfläche von rund 5800 Quadratmetern. Die Baukosten lagen bei 10 Millionen Euro – das sind nach Schätzungen der Projektentwickler rund zwölf Prozent mehr als bei einem vergleichbaren Bauvorhaben, das „nur“ die gesetzlichen Energiestandards erfüllt.
Vier der Neubauten enthalten Mietwohnungen; im fünften sind 20 Eigentumswohnungen entstanden. Die Architekten beschreiben ihren Entwurf wie folgt: „ Die Ausrichtung der ursprünglichen Fabrikshallen hat für die Bauten der näheren Umgebung strukturbildenden Charakter. Die neue Bebauung in Form von fünf versetzt zueinander angeordneten linearen Baukörpern übernimmt die Struktur der Umgebung und folgt dem Zuschnitt des Grundstückes. Als wichtige Entwurfsfaktoren gelten der Baukörperversatz sowie die Dreigeschossigkeit der Gesamtanlage. Das gegenseitige Versetzen der Baukörper schafft ein Maximum an Lichteinfall, Freiräumen und Durchgrünung. Die gewählte Positionierung der Baukörper bindet die umgebende Bebauung in das Struktursystem optimal ein. Die durchgehende Dreigeschossigkeit der Anlage entspricht der Maßstäblichkeit des Ortes, und schafft ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Bebauung und Freiraum. Die Wohnanlage wurde im Passivhausstandard ausgeführt und ist komplett autofrei.“ Letzteres gelang, indem unter dem Areal eine Tiefgarage mit 150 Stellplätzen angelegt wurde.

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